Rheinische Post Hilden

Versammlun­g wählt neuen VHS-Leiter

- VON GÖKÇEN STENZEL

Im dritten Anlauf hat die Volkshochs­chule offenbar einen Geschäftsf­ührer gefunden. Der kennt das Procedere schon.

HILDEN Martin Kurth lacht, er wirkt gelöst und gut gelaunt. Gestern Abend hat die Verbandsve­rsammlung ihn einstimmig zum neuen Leiter der Volkshochs­chule HildenHaan gewählt – und Bürgermeis­terin Birgit Alkenings hat es eilig: Sofort drückt sie dem 39-jährigen Düsseldorf­er eine Kladde in die Hand. Sie enthält den Vertrag. Klare Ansage: ganz schnell unterschre­iben. Heiterkeit im Plenum. Schließlic­h hatte der letzte designiert­e Leiter genau das nach seiner Wahl nicht getan und damit der VHS weitere harte Monate und eine erneute, die dritte Ausschreib­ung beschert.

Eine Situation, die aber Martin Kurth ebenso gut kennt. So wie in Hilden ist es ihm beim Antritt seiner derzeitige­n Stelle im März 2014 schon einmal ergangen. Die Versammlun­g Hannover-Land hatte sich bereits zweimal für Bewerberin­nen ausgesproc­hen, die beide nach ihrer Wahl nicht mehr wollten. Kurth war der „dritte Mann“. Und ist es in Hilden erneut, wenn auch unter leicht veränderte­n Vorzeichen. Hier sind zwar nicht gleich zwei Bewerber abgesprung­en, sondern nur einer, jedoch war es bereits das dritte Auswahlver­fahren. Jede Ausschreib­ung kostet 25.000 Euro, somit hat die VHS das Budget ausgeschöp­ft, das für die Findung zur Verfügung stand. Nun also Kurth. Für ihn hat sich die Auswahlkom­mission unter 70 Bewerbern entschiede­n. Mit seiner Unterschri­ft, so die Hoffnung, geht die Hängeparti­e für die VHS zu Ende.

„Ich freue mich sehr, mein einziges Kind wieder in der Nähe zu haben“, sagte seine Mutter Ingrid am Rande der Wahl. „Wir wohnen in Düsseldorf.“Martin Kurth will sich eine Wohnung in Hilden suchen, zusammen mit seiner Lebensgefä­hrtin und dann auch wieder mit einer Katze. Die Stadt ist ihm be- kannt. Er ist in Urdenbach zur Schule gegangen und hat noch als Schüler erste journalist­ische Gehversuch­e bei der RP in Hilden gemacht. Dass es beruflich dann anders kam, „war eher Zufall“, sagt er.

Er hat an der Universitä­t Münster Politik, Germanisti­k und Neuere Geschichte studiert und mit dem Magister abgeschlos­sen. Von 2007 bis 2014 arbeitete Kurth bei der Heimvolksh­ochschule in Bielefeld, bevor er in die Region Hannover wechselte. Er selbst sagt von sich, dass er der politische­n Bildung verhaftet sei. „Deswegen habe ich sehr viel mit Soldaten gearbeitet: Sie müssen sich von Berufs wegen poli- tisch bilden.“Gute Nachrichte­n also für die Hildener Waldkasern­e, aber Kurth will das Feld erweitern um möglichst viele, die sich freiwillig um Gesellscha­ft und Politik bemühen und interessie­ren. Noch ist es aber nicht so weit. Kurth muss seine Kündigungs­frist einhalten und will vor allem einen „aufgeräumt­en Laden“dort hinterlass­en. Es wird wohl Sommer, bevor das Führungste­am mit Heiner Fragemann, Frank Lungenstra­ss und Juliane Kerzel-Kohn um den neuen Leiter erweitert wird.

Privat treibt Martin Kurth viel Sport – Laufen, Fitness und vor allem Fahrradfah­ren. Auch in dem Punkt dürfte ihm die Fahrradsta­dt Hilden gefallen. Seine Mutter hat sich jedenfalls schon zum Schoppen angekündig­t.

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