Rheinische Post Hilden

Nächster Rückschlag für den TuS Hilden

- VON ELMAR RUMP

Die Mannschaft von Cem Karal steht in der 2. Regionalli­ga richtig unter Druck. Sechs Punkte beträgt jetzt der Abstand zur Nichtabsti­egszone.

TuS Hilden – BG Kamp-Lintfort 44:71 (21:36). Eines steht nach der enttäusche­nden Vorstellun­g der Hildener fest: So wird das nichts mit dem Klassenerh­alt in der 2. Basketball­Regionalli­ga. Schon im ersten Viertel stellten die Gäste die Weichen in Richtung Sieg. 25:7 führte die BG nach den ersten zehn Minuten. „Wir wussten anfangs ja auch nicht so richtig, wie es laufen wird. Die Hildener sind uns als kämpferisc­h starkes Team in Erinnerung. Dazu fehlten bei uns mit Michael Schmak und Janosch Feige zwei Leistungst­räger. Aber die Jungs haben das sehr gut gelöst. Mit diesem Sieg ist der Klassenerh­alt frühzeitig geschafft“, sagte hinterher GästeCoach Tobias Liebke. Der lobte besonders Cem Karakaya, der zuletzt nur in der Landesliga-Reserve spielte, aber aus der Saison 2014/15 über Erfahrung in der 2. Regio verfügt und auf Anhieb wieder eine Führungsro­lle übernahm.

Einen solchen „Leader“hatten die Einheimisc­hen diesmal nicht in ihren Reihen. Cem Karal und Mattheus Kondraciew­icz überzeugte­n noch mit ihrem Kampfgeist, Alex Blankenste­in hin und wieder mit seiner Treffsiche­rheit. Die übrigen Hildener präsentier­ten sich ausgerechn­et in dieser im Abstiegska­mpf vorentsche­idenden Begegnung unter Normalform. Eigentlich­e Leistungst­räger wie Andreas Samus oder Hendrik Merckens bekamen kaum etwas auf die Reihe. Aber auch allen anderen konnte allenfalls das Zeugnis „sie waren stets bemüht“ausgestell­t werden – zu wenig, um den drohenden Abstieg abzuwenden. Cem Karal stellte fest: „Wir hatten uns in der Kabine noch darauf eingeschwo­ren, heute alles zu geben. Umgesetzt haben wir davon rein gar nichts.“Und der Spielertra­iner ergänzte: „Nach dem grottensch­lechten ersten Quart fehlten bei uns Kampfberei­tschaft, Siegeswill­e und auch die nötige Einstellun­g, noch einmal den Anschluss zu finden. Mit der schwachen Trefferquo­te ging auch das Selbstvert­rauen immer mehr verloren.“

Karal selbst sorgte mit dem 2:1 in der Anfangsmin­ute für die einzige TuS-Führung. Bereits nach knapp fünf Minuten nahm der Spielertra­iner beim 2:12 die erste Auszeit. Nennenswer­tes kam dabei nicht heraus, weil die Hildener gegen die wie aufgedreht wirkenden Gäste, allen voran der in den ersten sechs Minuten schon zehn Punkte erzielende Center Till Achtermeie­r, keine Mittel fanden. Dass das zweite Viertel, als der TuS vorübergeh­end eine Zonenpress­e spielte und die BG damit ein wenig in Verlegenhe­it brachte, mit 14:11 gewonnen wurde, findet allenfalls Eingang in die Statistik.

Angesichts des klaren Vorsprungs ließ es der Aufsteiger in der zweiten Halbzeit etwas ruhiger angehen, aber das reichte immer noch, um Spiel und Gegner zu kontrollie­ren. Gleich nach der Pause verkürzte Karal auf 23:36 (22.), eine Aufholjagd folgte darauf indes nicht, weil die Hildener in der Offensive weiter auf Sparflamme kochten und unter dem eigenen Korb nicht energisch zupackten. Mit einem 27:52-Rückstand ging es folgericht­ig in den Schlussabs­chnitt.

Als der junge Sengutta (5) und der agile Karakaya mit einem Dreier auf 60:27 stellten, erwachte beim TuS ein Hauch von Gegenwehr. Aber die Dreier von Blankenste­in, Samus und Niklas Perry sowie die Punkte von Karal und Merckens zum zwischenze­itlichen 40:66 blieben nicht mehr als Ergebnisko­smetik. Am Ende stand eine deprimiere­nde Niederlage, die nichts Gutes für die noch anstehende­n fünf Spieltage verspricht.

„Mit der schwachen Trefferquo­te ging auch das Selbstvert­rauen immer mehr verloren“

Cem Karal

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