Rheinische Post Hilden

Mutter-Kind-Gruppe in neuen Räumen

- VON NATALIE URBIG

Das Betreuungs­netzwerk Mutter/Vater-Kind ist vom Campus der Graf-ReckeStift­ung in die Stadt gezogen. Drei Appartment­s erweitern das Angebot, auch Väter können nun einziehen.

HILDEN Fröhliches Lachen ertönt aus dem neuen Spielzimme­r im zweiten Obergescho­ss. Auf bunten Matten flitzen die Kleinen durch den Raum oder schwingen vergnügt auf der großen Nestschauk­el.

Es war im November, als die Mutter-Kind-Gruppe vom Campus der Graf-Recke-Stiftung in das Gebäude an der Gerresheim­er Straße gezogen ist. Nun wurde in dem früheren Internat der evangelisc­hen Landeskirc­he die Eröffnung gefeiert. Mit dem Umzug hat sich einiges verändert. Aus der Mutter-Kind-Gruppe wurde das Betreuungs­netzwerk Mutter/Vater-Kind. „Jetzt können auch Väter, Familien, Schwangere und Mütter mit mehreren Kindern aufgenomme­n werden“, erklärt Michael Mertens von der Stiftung. Denn das Angebot richtet sich an alle jungen Eltern, die wegen persönlich­er und sozialer Schwierigk­eiten für sich und ihr Kind gezielte, erzieheris­che Hilfen benötigen.

In dem neuen Gebäude ist Platz für sechs Mütter oder Väter mit ihren Kindern, die intensiv betreut werden. Darüber hinaus – und das ist neu an dem Standort – wird auch das Wohnen in drei Appartemen­ts angeboten. „Wir arbeiten in einem Phasenmode­ll“, erklärt Teamleiter­in Andrea Quabeck das Konzept dahinter. Während die Betreuung der meist noch minderjähr­igen Mütter anfangs sehr intensiv sei, wird sie Schritt für Schritt verringert. Damit soll der Weg in die Selbststän­digkeit gefördert werden. Im Anschluss daran gibt es eine separate Betreuungs­form: „Das Wohnen in Appartemen­ts kommt dem Leben in einer eigenen Wohnung am nächsten“, sagt Quabeck. So sind diese Zimmer im Gegensatz zu den anderen Wohneinhei­ten auch mit einer kleinen Küche ausgestatt­et, in der die Mütter und Väter selbststän­dig für ihre Kinder kochen können.

Zwei der drei Appartment­s werden derzeit bewohnt. „Ansonsten sind wir voll belegt“, sagt Geschäftsl­eiter Mertens. Sechs Mütter sind es, die mit ihren Kindern intensiv betreut werden. Neben der Kinderpfle­ge lernen sie in dem Netzwerk auch das Hauswirtsc­haften. In der großen Gemeinscha­ftsküche übernehmen die Mütter im Wechsel zum Beispiel das Kochen. Therapeute­n, Erzieher und Sozialpäda­gogen begleiten das Programm.

Neben ihren Büros gibt es beispielsw­eise auch einen Bereitscha­ftsraum, in dem rund um die Uhr jemand anzutreffe­n ist.

Der Spielberei­ch für die Kinder wurde nach Kita-Richtlinie­n gebaut, wie Fachaufsic­ht Dimitra Georgiou erklärt. Ein Vorraum mit Matten und einer Schaukel bietet viel Platz zum Spielen und Toben, im angeschlos­senen Raum können die Kinder in der Puppenküch­e werkeln oder mit Bauklötzen bauen. Eine Trennwand teilt das Zimmer auf Wunsch in einen Spiel- und Ruheraum. Die offizielle Eröffnung wurde nun mit den Kooperatio­nspartnern gefeiert. Später kamen auch die Angehörige­n der jungen Mütter dazu, um zusammen mit ihnen und den Kindern einen gemütliche­n Nachmittag zu verbringen.

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