Mutter-Kind-Gruppe in neuen Räumen
Das Betreuungsnetzwerk Mutter/Vater-Kind ist vom Campus der Graf-ReckeStiftung in die Stadt gezogen. Drei Appartments erweitern das Angebot, auch Väter können nun einziehen.
HILDEN Fröhliches Lachen ertönt aus dem neuen Spielzimmer im zweiten Obergeschoss. Auf bunten Matten flitzen die Kleinen durch den Raum oder schwingen vergnügt auf der großen Nestschaukel.
Es war im November, als die Mutter-Kind-Gruppe vom Campus der Graf-Recke-Stiftung in das Gebäude an der Gerresheimer Straße gezogen ist. Nun wurde in dem früheren Internat der evangelischen Landeskirche die Eröffnung gefeiert. Mit dem Umzug hat sich einiges verändert. Aus der Mutter-Kind-Gruppe wurde das Betreuungsnetzwerk Mutter/Vater-Kind. „Jetzt können auch Väter, Familien, Schwangere und Mütter mit mehreren Kindern aufgenommen werden“, erklärt Michael Mertens von der Stiftung. Denn das Angebot richtet sich an alle jungen Eltern, die wegen persönlicher und sozialer Schwierigkeiten für sich und ihr Kind gezielte, erzieherische Hilfen benötigen.
In dem neuen Gebäude ist Platz für sechs Mütter oder Väter mit ihren Kindern, die intensiv betreut werden. Darüber hinaus – und das ist neu an dem Standort – wird auch das Wohnen in drei Appartements angeboten. „Wir arbeiten in einem Phasenmodell“, erklärt Teamleiterin Andrea Quabeck das Konzept dahinter. Während die Betreuung der meist noch minderjährigen Mütter anfangs sehr intensiv sei, wird sie Schritt für Schritt verringert. Damit soll der Weg in die Selbstständigkeit gefördert werden. Im Anschluss daran gibt es eine separate Betreuungsform: „Das Wohnen in Appartements kommt dem Leben in einer eigenen Wohnung am nächsten“, sagt Quabeck. So sind diese Zimmer im Gegensatz zu den anderen Wohneinheiten auch mit einer kleinen Küche ausgestattet, in der die Mütter und Väter selbstständig für ihre Kinder kochen können.
Zwei der drei Appartments werden derzeit bewohnt. „Ansonsten sind wir voll belegt“, sagt Geschäftsleiter Mertens. Sechs Mütter sind es, die mit ihren Kindern intensiv betreut werden. Neben der Kinderpflege lernen sie in dem Netzwerk auch das Hauswirtschaften. In der großen Gemeinschaftsküche übernehmen die Mütter im Wechsel zum Beispiel das Kochen. Therapeuten, Erzieher und Sozialpädagogen begleiten das Programm.
Neben ihren Büros gibt es beispielsweise auch einen Bereitschaftsraum, in dem rund um die Uhr jemand anzutreffen ist.
Der Spielbereich für die Kinder wurde nach Kita-Richtlinien gebaut, wie Fachaufsicht Dimitra Georgiou erklärt. Ein Vorraum mit Matten und einer Schaukel bietet viel Platz zum Spielen und Toben, im angeschlossenen Raum können die Kinder in der Puppenküche werkeln oder mit Bauklötzen bauen. Eine Trennwand teilt das Zimmer auf Wunsch in einen Spiel- und Ruheraum. Die offizielle Eröffnung wurde nun mit den Kooperationspartnern gefeiert. Später kamen auch die Angehörigen der jungen Mütter dazu, um zusammen mit ihnen und den Kindern einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen.