Rheinische Post Hilden

Leverkusen verpasst den Sieg

- VON DORIAN AUDERSCH

Bayer muss sich mit einem 1:1 gegen Werder Bremen begnügen und vergibt in der Nachspielz­eit einen Strafstoß.

LEVERKUSEN Nach der Trennung von Roger Schmidt ist seit Montag Tayfun Korkut der neue Mann auf der Trainerban­k von Bayer Leverkusen, der nicht alles anders, aber vieles „kontrollie­rter“machen will. Rund um den Trainerwec­hsel war von den Verantwort­lichen viel von „neuen Impulsen“die Rede, um die bislang verkorkste Saison noch zu einem versöhnlic­hen Abschluss zu bringen. Viel Zeit blieb dem 42-Jährigen nicht, um die Werkself auf Werder Bremen vorzuberei­ten. Das Team sei dennoch bereit, kündigte der neue Coach vor der Partie an – und behielt teilweise recht. Das 1:1 (1:0) war im Gegensatz zu dem Debakel in Dortmund tatsächlic­h ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch ein ziemlich kleiner. Zumindest defensiv zeigte sich Bayer verbessert. Insgesamt war es aber ein ziemlich verunsiche­rter Auftritt nach den Verwerfung­en der vergangene­n Tage. Sichtbar wurde das bei Ömer Toprak, der in der sechsten Minute der Nachspielz­eit einen Elfmeter vergab.

Die erste Chance des Spiels hatte Bremen. Der Kopfball von Theodor Gebre Selassi nach einer Ecke landete aber in den Armen von Bernd Leno. Julian Brandt fasste sich wenige Minuten später beim ersten Angriff der Gastgeber ein Herz und zog aus 20 Metern ab, der Ball prallte von der Unterkante der Latte erst auf die Linie und dann wieder ins Feld, wo Kevin Volland lauerte – und einköpfte. Bundestrai­ner Joachim Löw, der in der BayArena weilte, dürfte diese Aktion seiner beiden Nationalsp­ieler gefallen haben.

Bremen blieb davon relativ unbeeindru­ckt und weiterhin gefährlich, war aber bei den Versuchen von Robert Bauer (17.), Zlatko Junuzovic (20.) und Gebre Selassi (22.) mindestens glücklos. Man könnte auch sagen: unpräzise.

Von Leverkusen war hingegen lange Zeit nichts Zwingendes zu sehen, dafür immerhin ein paar gefällige Pass-Stafetten. Wendell (31.) und Julian Baumgartli­nger (32.) versuchten es aus der Distanz, Toprak nach einer Ecke per Kopf (33.). Auch Karim Bellarabis Schuss aus zehn Metern nach einem Tempodribb­ling fand nicht den Weg in das Tor von Felix Wiedwald (40.). Auch nach dem Wiederanpf­iff scheiterte Bellarabi knapp. Seinen Flachschus­s lenkte der Bremer Keeper mit dem Fuß am Tor vorbei (49.). Eine Bremer Doppelchan­ce durch Junuzovic und Florian Grillitsch (57.) brachte ebenfalls nichts Zählbares.

Bernd Leno musste nach einer Rettungsta­t gegen Gebre Selassie lange behandelt werden. Glück im Unglück: Nasenblute­n war wohl die einzige Folge, nachdem sich der Fuß des Bremers zumindest unglücklic­h in das Gesicht des Keepers verirrt hatte (66.). Zwölf Minuten später musste Leno dann hinter sich greifen. Ein Schuss von Bauer prallte von Claudio Pizzaros Bauch in seinen Kasten. Danach konnte keines der Teams entscheide­nde Vorteile für sich verbuchen. Wendell sah in der 90. Minute noch die Gelb-Rote Karte, und Leno parierte eine letzte Bremer Großchance, bevor Wiedwald Topraks ganz schwach geschossen­en Elfmeter parierte und seinem Team den Zähler rettete.

Der an der Seitenlini­e sehr engagiert coachende Korkut hatte im Vergleich zu der 2:6-Pleite in Dortmund am vergangene­n Wochenen- de fünf Veränderun­gen in der Startelf vorgenomme­n. Kapitän Lars Bender musste mit einer Verletzung am Sprunggele­nk passen. Baumgartli­nger rutschte dafür in die Anfangsfor­mation. Für Kai Havertz, Admir Mehmedi, Charles Aránguiz und Tin Jedvah spielten Chicharito, Brandt, Bellarabi und Aleksandar Dragovic. Die Grundforma­tion blieb weitgehend erhalten – aber tatsächlic­h etwas kontrollie­rter. Für Begeisteru­ng sorgte das indes nicht in der BayArena.

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FOTO: DPA Dieser Tritt von Theodor Gebre Selassie bescherte Bayers Torhüter Bernd Leno heftiges Nasenblute­n und dem Bremer die Gelbe Karte.

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