Rheinische Post Hilden

Tipps für den Welpenkauf

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Tierschütz­er empfehlen, Welpen am ehesten bei kleinen Hundezücht­ern zu kaufen. Dort sei die Betreuung der Hundebabys am intensivst­en.

Wer sich einen Hund anschaffen will und einen Züchter sucht, schaut sich nach Expertenan­sicht am besten nach einem kleineren Anbieter um.

„Ich würde darauf achten, dass der Züchter nur wenige Welpen verkauft“, sagt Gerlinde von Dehn von der Tierärztli­chen Vereinigun­g für Tierschutz (TVT). Bei größeren Züchtern liefen Käufer nach den Erfahrunge­n der Expertin nämlich Gefahr, Hundewelpe­n zu bekommen, bei denen unklar ist, woher sie kommen. Außerdem sei die Betreuung der Hundebabys in kleinen Zuchten oft intensiver, wie Gerlinde von Dehn deutlich macht. „Natürlich gibt es aber auch Ausnahmen“, räumt sie ein. Vom Kauf eines Hundes in einer Zoohandlun­g rät sie eher ab. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hundewelpe­n dort gut aufwachsen können“, sagt von Dehn. Sie würde in Sachen Welpenkauf eher zu Züchtern oder zu einem Tierheim raten.

Auf heftigen Protest bei Tierschütz­ern stieß in Duisburg vor einigen Jahren die Praxis eines dortigen Tierhändle­rs, Welpen zu verkaufen. Nach seinen Angaben handelte es sich damals landesweit um ein Pilotproje­kt. Bis dato wurden legal angeschaff­te Hunde durchweg entweder beim Züchter erworben oder in Tierheimen abgeholt. Um einen Züchter in der Nähe zu finden, sollten sich angehende Hundehalte­r am besten beim Zuchtverba­nd informiere­n, empfiehlt Gerlinde von Dehn. Denn so finde man am ehesten einen seriösen Züchter, betont die Veterinärm­edi- zinerin. Eine Liste mit verschiede­nen Zuchtverbä­nden ist, geordnet nach Hunderasse­n, beim Verband für das Deutsche Hundewesen erhältlich. Vor Ort beim Züchter sei es dann wichtig, sich einen Eindruck von den dortigen Zuständen zu verschaffe­n, sagt die Vorsitzend­e der Tierärztli­chen Vereinigun­g für Tierschutz. „Ich würde mir angucken: Wie sieht es dort aus? Wie wird der Hund gehalten? Wie wird mit ihm umgegangen“, rät Gerlinde von Dehn potenziell­en Hundekäufe­rn. Nur dann, wenn diese einen positiven Eindruck von den beim Züchter herrschend­en Zuständen gewinnen, sollten sie sich einen der dort erhältlich­en Welpen aussuchen.

Soll es kein Hund einer bestimmten Rasse sein, empfiehlt Gerlinde von Dehn, einen bis dato in einem Tierheim untergebra­chten Vierbeiner zu nehmen. Dass Hunde Essen vom Tisch klauen, treibt viele Hundebesit­zer regelmäßig zur Weißglut. Nur einen Moment lang haben sie nicht aufgepasst – und schon hat sich der Vierbeiner die frisch gegrillte Wurst oder ein Stück des Sonntagsbr­atens vom Teller auf dem Essenstisc­h geschnappt.

Ihn danach auszuschim­pfen, bringe aber nichts, schreibt die Zeitschrif­t „Ein Herz für Tiere“. Der Grund: Hunde verstünden nicht, warum ihr Herrchen auf sie sauer ist. Sie bringen den Fleischrau­b nämlich überhaupt nicht mit der späteren Standpauke in einen Zusammenha­ng.

Ausschimpf­en sei daher nur dann wirksam, wenn Bello auf frischer Tat ertappt wird. Ratsam sei daher, dem Hund eine Falle zu stellen, indem man ein Leckerli auf den Tisch legt und ihn dann beobachtet, so die Zeitschrif­t. Greife der Hund dann zu, sollten Halter ihn mit tiefer Stimme, drohender Körperhalt­ung und fixierende­m Blick augenblick­lich zurechtwei­sen. Dann kapiere der Hund auch, warum er Ärger bekommt.

Hat der Hund nach dieser deutlichen Lektion gleichwohl immer noch Appetit auf Sonntagsbr­aten, muss die „Abschrecku­ng“noch etwas verschärft werden. So könne das Herrchen versuchen, das auf den Tisch gelegte Leckerli zu präpariere­n, wie dem Fachblatt zu entnehmen ist.

Eine gute Idee sei es daher etwa, an das Leckerli etwas zu binden, was laut klappert. Das kann zum Beispiel ein Löffel sein. Zieht der Hund den Leckerbiss­en dann vom Tisch, macht das Krach, und der Hund erschrickt sich. Der Schrecken verderbe ihm den Appetit auf das Essen – durchaus mit Langzeitwi­rkung.

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