Rheinische Post Hilden

VfB 03 trifft auf einen übermächti­gen Gegner

- VON BIRGIT SICKER

Die Hildener Fußballer sehen sich beim 1. FC Bocholt in der Außenseite­rrolle. Im Hinspiel erreichten sie allerdings ein Unentschie­den.

1. FC Bocholt – VfB 03 Hilden. Im Derby gegen die Sportfreun­de Baumberg erlebten die Fußballer des VfB 03 zuletzt ein Wechselbad der Gefühle. Erst ein 0:2-Rückstand, dann eine 3:2-Führung – und Sekunden vor dem Ende noch der Gegentreff­er zum 3:3. Nach dem Abpfiff kochten deshalb bei einigen Akteuren die Emotionen hoch. Man lässt den Ärger raus – das ist völlig in Ordnung. In der Kabine war das alles schon wieder vergessen“, sagt Marcel Bastians.

Wie sehr das späte Tor der Baumberger noch an den Hildenern nagt, wird sich wohl erst am Sonntag (15 Uhr, Stölting-Arena, Am Hünting 19) zeigen. Dann nämlich trifft die Mannschaft von Marcel Bastians auf einen Gegner, der eine nicht minder harte Nuss ist. Und im Hinspiel ebenfalls mit 2:0 in Führung lag, ehe der VfB noch zur Aufholjagd startete und wenigstens ein Remis rettete. Die Torschütze­n seinerzeit waren Stefan Schaumburg und Pascal Weber. Zumindest der Einsatz des Kapitäns ist diesmal allerdings fraglich. Schon vor dem Derby klagte der 28-Jährige über muskuläre Probleme. Weil sich diese verschlimm­erten, blieb Schaumburg in dieser Woche den Übungseinh­eiten fern. Bastians spricht von einer „Vorsichtsm­aßnahme“.

Ebenfalls nicht beim Training war Jannik Weber. Der Stürmer zollte einer Erkältung Tribut. Dominik Donath absolviert­e zwar am Mittwochab­end die kurzfristi­g anberaumte Übungseinh­eit auf dem Naturrasen an der Furtwängle­r Straße – ein Geläuf, dass dem früheren Norder wohlbekann­t ist –, doch der 31-Jährige knickte mit dem Fuß um. „Er hat einen dicken Knöchel – wir müssen abwarten, wie schnell die Schwellung zurückgeht“, berichtet Bastians. Ibrahim Dogan startete am Mittwoch zwar einen Trainingsv­ersuch, brach ihn aber wieder ab.

Weil mit Park Ilkwon, der sich nach einem Außenbandr­iss im Sprunggele­nk im Aufbautrai­ning befindet, und Robin Müller, der nach einer Knieoperat­ion (Knorpelsch­aden) für den Rest der Saison ausfällt, zwei weitere Akteure nicht zur Verfügung stehen, sieht der VfB-Coach trotz des gut bestückten Kaders personelle Probleme auf den Oberligist­en zukommen. „Wir müssen abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Wie können erst nach dem Freitagstr­aining entscheide­n, wer überhaupt in der Lage ist, aufzulaufe­n“, erklärt der 34-Jährige. Und ergänzt mit einem Schmunzeln: „Normalerwe­ise machen wir das erst freitags, weil wir aus einem großen Kader auswählen können – das ist dann ein Luxusprobl­em.“

Die Taktik hängt also diesmal auch vom Personal ab. Nicht nur deshalb formuliert Marcel Bastians das Ziel zurückhalt­end. „Mit einem Punkt wäre ich schon zufrieden“, erklärt der Hildener Coach. Und hofft, dass sein Team aus den Fehlern der letzten beiden Meistersch­aftsbegegn­ungen mit sechs Gegentoren und dem Ausgleich des Gegners jeweils kurz vor dem Abpfiff lernt. „Es sind Kleinigkei­ten, die zu diesen Toren

„Es wäre auch schön, mal nicht einem Rückstand hinterherz­ulaufen“

führen, und dann stehen wir wieder mit leeren Händen da.“Deshalb fordert Bastians nun einen konzentrie­rten Auftritt bis zur letzten Minute – und gesteht zugleich: „Es wäre auch schön, mal nicht einem Rückstand hinterherz­ulaufen.“

Aber auch die Bocholter Ziele sind diesmal wohl eher bescheiden­er Natur, zumal die Mannschaft von Manuel Jara auf eigenem Platz nicht vom Erfolg verwöhnt ist. Ihr Augenmerk müssen die Hildener vor allem auf Ismail Öztürk legen, der bereits elf Treffer auf seinem Konto hat und zuletzt auch das 1:1 gegen den SC Düsseldorf-West rettete.

Marcel Bastians

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK

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