Rheinische Post Hilden

Ina Müller singt und spottet

- VON JULIA ZUEW

Gleich zu Beginn fällt ein Vorhang. Mit strahlende­m Lächeln begrüßt Sängerin Ina Müller das Düsseldorf­er Publikum. Während aus den gut gefüllten Zuschauerr­eihen der Mitsubishi Electric Halle bei den letzten Tönen von „Zimmer 410“Applaus aufbrandet, beginnt Müller ihren Angriff gegen das starke Geschlecht: „Von wegen!“sagt Müller. Und setzt mit der Schöpfungs­geschichte ein: „Ich dachte ja immer, das hat mit Adam und Eva begonnen.“Aber: „Eigentlich gab es früher nur XX, nur uns, Mädels!“Über die Schlussfol­gerung, das männliche Chromosom XY sei ja nur ein X mit „abgebroche­nem Bein“lachen auch die Männer. „Ihr wart von Anfang an kaputt!“, sagt Müller unter schallende­m Lachen und Applaus.

Knapp zwei Stunden mischt Müller dann Musik und Kabarett, liefert keine außergewöh­nlichen Überraschu­ngen, doch begeistert ist das Publikum trotzdem. Beziehungs­Dramen, an mancher Stelle bissigem Humor über Mann und Frau, das Leben allein und zu zweit sind ihre Themen. Die Lichter werden gedimmt, übergroße Jalousien schweben herunter, und erste ruhi- ge Töne von der Band erklingen. Pärchen kuscheln sich aneinander. Bei Ina Müller wird nicht nur ausgeteilt: Romantisch­e Stimmung legt sich über den Saal. Aber nur, um kurz darauf gebrochen zu werden. Das nächste Thema: Heiraten und der Unterschie­d zwischen „ErstEhefra­uen“und „Zweit-Ehefrauen“. „Die erste Frau bekommt einen Ring, der sieht aus – “sagt Müller und verzieht das Gesicht. „Für den muss sie dann mehr ertragen als Frodo jemals ertragen hat.“Und dann käme nach jahrelange­m Putzen, Kochen und Kindergroß­ziehen eine Andere. „Und die, die kriegt einen richtig großen, und dann muss auch gar nicht mehr so viel geputzt werden, und auch in Urlaub fahren geht dann.“

Verabschie­det wird Müller mit viel Applaus – von Mann und Frau.

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FOTO: IMAGO Entertaine­rin Ina Müller

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