Rheinische Post Hilden

Musiker lassen den Jazz hochleben

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Das Programm der Hildener Jazztage vom 13. bis 18. Juni steht fest. Mit Manu Katché kommt ein Weltstar.

HILDEN Ein Konferenzr­aum als JazzKeller? Warum nicht? Die warme Stimme von Inga Lühning und der gezupfte Kontrabass von André Nendza – mehr brauchte es nicht, um die Anwesenden eingangs ihrer Gespräche für ein paar Minuten vom Stress des Alltags zu entführen.

Eine große Runde hatte sich gestern in der Steuerbera­tungskanzl­ei HRB & Partner eingefunde­n, um über die bevorstehe­nden Jazz-Tage zu informiere­n: Musiker, Organisato­ren, Vertreter der Stadt Hilden, Partner – und auch Sponsoren, zu denen die Kanzlei HRB seit dem vergangene­n Jahr gehört. Eine große „Jazz-Familie“eben, wie der künstleris­che Leiter Peter Baumgärtne­r betonte.

Auch die 22. Hildener Jazztage, die vom 13. bis 18. Juni dieses Jahres laufen, tragen seine Handschrif­t. Einige teilnehmen­de Künstler kennt er seit geraumer Zeit persönlich, andere sind Neuentdeck­ungen. Wie zum Beispiel die jüngste Musikerin, die 19-Jährige Bassistin Kinga Glyk, die mit Band am Samstag, 17. Juni, auftritt. Ein großes, aufstreben­des Talent, dessen Auftritt für die Veranstalt­er der Hildener Jazztage künftig wohl nicht mehr bezahlbar sein werde, scherzte Baumgärtne­r.

Aber auch ein Weltstar wird in Hilden zu Gast sein: Manu Katché. Der Schlagzeug­er, von Peter Gabriel entdeckt, arbeitete mit den ganz Großen wie Jan Garbarek und Sting zusammen. In „Englishman in New York“spielt Manu Katché die Perkussion. Doch auch die Eigenkom- positionen des 1958 geborenen Musikers sind viel beachtet. Er tritt am Samstag, 17. Juni, gegen 21.15 Uhr bei der Internatio­nal Jazznight in der Stadthalle auf. Am Herzen liegt Peter Baumgärtne­r aber auch Richie Beirach, „der zu den ganz begnadeten Pianisten gehört.“

Mit an Bord ist auch die Musikschul­e der Stadt Hilden. Sie bietet einen Jazzworksh­op an. „Als ich von Haan nach Hilden wechselte, habe ich mich gefragt, wieso eigentlich die Musikschul­e nicht bei den Hildener Jazztagen dabei ist“, erinnert sich Leiterin Eva Dämmer. Das hat sich geändert. Nun ist auch die Musikschul­e Hilden Gastgeberi­n – zum einen für das Abschlussk­onzert des Workshops am Mittwoch, 14. Juni, 19.15 bis 19.55 Uhr, und am selben Tag für das Konzert von Matthias Nadolny (Tenorsaxof­on) und Bob Degen (Piano), das um 20 Uhr unter dem Titel „The Art of the Duo“startet. Dieses Konzert hat eine hübsche Geschichte: Nadolny hatte die Musik eigentlich zum 60. Geburtstag seiner Ehefrau Christelma­ri komponiert. Titel: „You’re my everything“– du bist mein Alles. Schnell waren sich jedoch alle Beteiligte­n einig, dass diese Musik einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden muss. Und die Kritiker überschlag­en sich: „Die schönste Musik, die ich in letzter Zeit gehört habe“, sagt zum Beispiel Tony Lakatos von der HR-Bigband.

Damit erwartet die Gäste der Jazztage ein rundum gelungener Kunstgenus­s. „Hilden hat sich zu einem wirklich guten Sprungbret­t für Musiker entwickelt“, sagt Kulturamts­leiterin Monika Doerr erfreut. „Und die Jazztage sind darin das Highlight.“

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Saxofonist Matthias Nadolny ist in der Musikschul­e zu hören, „Eh-Neeky“spielt in der Capio-Klinik, Bassistin Kinga Glyk und Schlagzeug­er Manu Katché treten bei der Internatio­nal Jazznight in der Stadthalle auf.
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FOTOS: VERANSTALT­ER
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