Rheinische Post Hilden

Hennings: „Ich bin kein Rebell“

- VON THOMAS SCHULZE

Fortunas Torjäger ist vom FC Burnley ausgeliehe­n. Die Engländer wollen ihn loswerden, Fortuna will ihn verpflicht­en, Hennings möchte in Düsseldorf bleiben. Der Vorstandsv­orsitzende Schäfer muss den Preis deutlich drücken.

Fortuna hat ein Problem. Gleich vier Stammspiel­er könnten den Verein verlassen und damit den begonnenen Neuaufbau der Mannschaft zunichte machen: Kevin Akpoguma, Kaan Ayhan, Rouwen Hennings und Marcel Sobottka. Dabei sind die Voraussetz­ungen unterschie­dlich.

Akpoguma ist für zwei Jahre von Hoffenheim ausgeliehe­n, wo er bis 2019 gebunden ist. Der Bundesligi­st hat bereits signalisie­rt, dass Akpoguma, der sich bei Fortuna gut entwickelt hat, zurückgeho­lt wird.

Ayhan hat bei Fortuna einen Vertrag bis 2018 – allerdings mit einer festgeschr­iebenen Ablösesumm­e, die auch für den Fall gilt, dass er schon im Sommer gehen möchte.

Sobottka hat einen Vertrag bis 2018 – allerdings mit einer Klausel, die seinem früheren Verein Schalke 04 ein Vorkaufsre­cht sichert.

Hennings ist vom FC Burnley ausgeliehe­n, bei dem er bis 2018 unter Vertrag steht. Der 29 Jahre alte Mittelstür­mer würde gerne in Düsseldorf bleiben. Aus sportliche­n Gründen: „Weil ich glaube, dass der Verein ein großes Potenzial hat, dass hier einiges möglich ist.“Aber auch aus familiären Gründen: „Wir haben uns hier schnell und sehr gut eingelebt. Düsseldorf gefällt uns. Das ist eine moderne Stadt und auch nicht zu groß. Die Anbindung ist hervorrage­nd, Familie und Freunde sind von hier aus sehr gut zu erreichen.“

Hennings ist gerade in Schwung gekommen. Nach 1126 Minuten ist der Knoten geplatzt – und wie. In Bochum erzielte er beim 2:1-Sieg den wichtigen Ausgleich, beim 3:0Erfolg in Karlsruhe traf er zwei Mal, und auch der dritte Treffer ging auf sein Konto – seinen Eckball beför- derten die Gastgeber ins eigene Tor. Wird der Torjäger, den Fortuna gerne halten möchte, jetzt mit jedem Treffer teuerer? „Die Zahlen der Engländer sind noch von einem anderen Stern“, berichtet der Vorstandsv­orsitzende Robert Schäfer. „Aber das würde ich auch so machen.“Immerhin hat Burnley Bereitscha­ft signalisie­rt, den für 2,5 Millionen Euro geholten Hennings abzugeben. Nun gibt es Spieler, die ihren Wünschen – Vertrag hin oder her – auf eindrucksv­olle Weise Nachdruck verleihen und diese durchsetze­n. Erinnert sei dabei an Julian Draxler, der von Schalke nach Wolfsburg ging, und der wenig später bemerkte, dass er viel lieber in Paris leben und spielen wollte. Nicht erst seitdem ist klar, dass die Spieler am längeren Hebel sitzen. „Natürlich gibt es welche, die drohen, sich zu verletzen oder sonst was“, sagt Hennings. „Aber so ein Typ bin ich nicht. Ich bin kein Rebell, das entspricht nicht meinem Naturell. Ich habe einen Vertrag in England, daran halte ich mich.“

So muss Schäfer nicht nur rhetorisch­es Geschick beweisen, sondern auch, dass er ein knallharte­r Verhandlun­gspartner ist.

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