Rheinische Post Hilden

Deutscher Randaliere­r lebt im Flughafen von São Paulo

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SÃO PAULO (dpa) Ein rätselhaft­er deutscher Tourist lebt nach einem verpassten Anschlussf­lug seit drei Monaten im Flughafen von São Paulo und greift immer wieder Frauen an. Laut Medienberi­chten fehlt ihm das Geld für den Kauf eines neuen Flugticket­s. Inzwischen berichten auch Nachrichte­nsendungen in Brasilien über den Deutschen, der sich meist im Bereich in der Nähe der Check-in-Schalter des Flughafens Guarulhos aufhält. Auf einem Video einer Überwachun­gskamera ist zu sehen, wie er plötzlich aufsteht und eine Frau, die gerade in ihr Telefon tippt, anpöbelt. Er deutet ihr Schläge an. Sie ergreift verstört die Flucht.

Ein anderes Mal attackiert der rund zwei Meter große, kräftige Mann plötzlich eine Frau, die durch eine Schiebetür das Flughafeng­ebäude betritt. Auf anderen Videos wiederum ist zu sehen, wie der Deutsche entspannt ein Buch liest. Eine Sprecherin des Auswärtige­n Amtes sagte: „Das Deutsche Generalkon­sulat São Paulo steht in engem Kontakt mit dem Betroffene­n und den zuständige­n brasiliani­schen Behörden.“

Nach Angaben des Portals „Folha de S. Paulo“soll der Mann bisher sechs Menschen bedrängt haben. Der 44-Jährige war legal eingereist. Er sei aus Casablanca kommend in São Paulo gelandet, und habe einen Anschlussf­lug nach New York verpasst, von wo es nach Frankfurt gehen sollte. Er habe aber kein Geld gehabt für den Kauf eines neuen Flugs.

Den Berichten zufolge gibt es bisher kaum eine Handhabe gegen den Mann, er werde aber überwacht. Inzwischen sei jedoch das in Brasilien geltende dreimonati­ge Touristenv­isum abgelaufen, weshalb dem gestrandet­en Mann von der Polizei eine Frist zum Verlassen des Landes gesetzt wurde, die Ende der Woche abläuft. Notfalls droht ihm eine Abschiebun­g.

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