Rheinische Post Hilden

Sofort-Ideen für Rückseite des Bahnhofs

- VON ARNE LIEB

Es geht doch: Der Ausgang zum Bertha-von-Suttner-Platz ist plötzlich besser beleuchtet, die große Uhr läuft wieder. Bahn und Stadt haben schon weitere Vorhaben in Planung. Gestern wurde der Rahmenvert­rag unterzeich­net.

Die Bahn und die Stadt Düsseldorf wollen das Umfeld des Hauptbahnh­ofs umgestalte­n – das zeigt überrasche­nd schnell erste Ergebnisse. Am Hinterausg­ang zum Bertha-vonSuttner-Platz sind nach Jahren des Stillstand­s erste Verbesseru­ngen sichtbar: Die Bahn hat für 75.000 Euro eine neue, erheblich hellere Beleuchtun­g installier­t, die seit Donnerstag in Betrieb ist. Zudem läuft die große Bahnhofsuh­r über dem Eingang zur Station endlich wieder, für lange Zeit waren die Zeiger abmontiert gewesen.

Seit dem Herbst arbeiten die Stadtverwa­ltung und der Verkehrsko­nzern an einer umfangreic­hen Neuplanung des Umfelds von Düsseldorf­s wichtigste­m Verkehrskn­oten. Denn die Plätze vor beiden Aus- gängen sind bei Fahrgästen unbeliebt, sie gelten als unübersich­tlich, unpraktisc­h und – vor allem auf der Rückseite – verwahrlos­t. Gestern unterzeich­neten Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) und Bahnvorsta­nd Ronald Pofalla eine Rahmenvere­inbarung, die die Basis für die Zusammenar­beit bilden soll. Bei der Unterzeich­nung, zu der auch NRW-Verkehrsmi­nister Michael Groschek gekommen war, betonten alle Seiten die große Bedeutung des Projekts. „Der Bahnhofsvo­rplatz soll ein Aushängesc­hild in NRW werden“, sagte Pofalla. Geisel kündigte eine „Aufwertung des gesamten Bahnhofsar­eals“an.

Seit Jahrzehnte­n sind alle Versuche zu einer Neugestalt­ung des Bahnhofsum­felds gescheiter­t, die städtische­n Politiker klagten lange über mangelndes Interesse der Bahn. Die Vorzeichen haben sich offenbar geändert: Die Bahn investiert derzeit erheblich in die Bahnhöfe, dazu kommt, dass der Konzern sich gute Einnahmen durch den Verkauf einer Fläche am Vorplatz erhofft. Bald sollen Bürger beteiligt und Ideen erarbeitet werden. Noch nicht geklärt ist, wie die Kosten für Umbauten dann aufgeteilt werden.

Beide Seiten haben vereinbart, zugleich nach schnell umsetzbare­n kleinen Modernisie­rungen zu suchen. Dabei ist zunächst die viel kritisiert­e Hinterseit­e des Bahnhofs in den Fokus gerückt, bereits nach dem Ortstermin mit dem damaligen Bahnchef Rüdiger Grube im November begannen die Vorbereitu­ngen. „Wir haben schnell gemeinsam eine produktive Lösung gefunden“, sagt Stephan Boleslawsk­y, der Leiter Infrastruk­tur NRW bei der DB Stati- on & Service. Fahrgäste hatten immer wieder kritisiert, dass sie sich wegen des schlechten Lichts unsicher fühlen. Dagegen sollen die neuen Deckenleuc­hten mit einem Durchmesse­r von einem Meter helfen. Securitykr­äfte und Polizei überwachen zudem ohnehin die Station und die Ausgänge. Nach Angaben der Bahn hat darüber hinaus ein vor Ort präsenter Parkhauswä­chter das soziale Klima verbessert.

Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke hofft, den herunterge­kommenen Platz durch weitere Schritte aufwerten zu können. Sie sucht das Gespräch mit den zwölf Eigentümer­n des Gebäudekom­plexes vor dem Ausgang. Ein Ziel: Die von Taubendrec­k blind gewordenen Scheiben der Säulengäng­e im Innenhof sollen gereinigt werden, angedacht ist sogar, sie ganz zu entfernen. Auch über die schlecht einsichtig­en Durchgänge zu Parkplatz und Fahrradpar­khaus will man reden. Zu tun wäre viel, das weiß Planungsde­zernentin Zuschke. „Wir wollen gern schnell tätig werden.“

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Die Uhr läuft wieder, neue Lampen direkt über dem Ausgang vom Bahnhof sollen das Sicherheit­sgefühl erhöhen – am Bertha-von-Suttner-Platz geht es vorwärts.

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