Rheinische Post Hilden

Frühlings-Ansturm auf Gartenmärk­te

- VON THORSTEN BREITKOPF

Die Düsseldorf­er wollen wieder raus. Pflanzence­ntern beschert der März einen Kundenanst­urm. Neben Blumen für Balkon und Terrasse sind Rasenmähro­boter gefragt. Baumärkte machen fast 40 Prozent Umsatz mit Gartenware.

Die Sonne hat Düsseldorf wiederentd­eckt. Und damit heißt es raus ins Freie. Und für viele auch: Garten und Balkon nach langer Dunkelheit und Kälte endlich wieder schön machen. Der Drang nach Blumen, Stauden und Co. war bereits gestern in nahezu allen Düsseldorf­er Garten- und Baumärkten zu spüren. Im Bilker Gartencent­er am Südring etwa waren kaum noch Parkplätze frei. „Es war lange dunkel und jetzt sind die Kunden wirklich wild auf alles, was blüht“, sagt Johannes Liedgens vom Bilker Gartencent­er. Sehr begehrt seien die früh blühenden Primeln, die es in fast jeder erdenklich­en Farbe gibt. Ein Tipp vom Fachmann: Eigentlich sind die Primeln zwar einjährig. Wer seine Pflanzen aber nach der Blüte in den Garten setzt, wird erleben, dass sie im nächsten Jahr noch einmal ausschlage­n, wenn auch wesentlich kleiner.

Hauptrenne­r im März sind in allen Düsseldorf­er Bau- und Gartenmärk­ten aber Hornveilch­en und Stiefmütte­rchen. „Sie bereiten wie die Primeln Freude bis mindestens Ende April“, sagt Fachmann Liedgens. Beide gehören zu den Familien der Veilchen und sind sich sehr ähnlich. Die Hornveilch­en sind die kleineren. Tipp zur Unterschei­dung: Stiefmütte­rchen haben vier ihrer Kronblätte­r nach oben und eines nach unten gerichtet. Hornveilch­en dagegen haben drei Kronblätte­r nach oben und zwei nach unten. Die großblumig­en Garten-Stiefmütte­rchen sind übrigens in der Regel zweijährig, die Hornveilch­en sind hingegen mehrjährig. Viele Ar- ten vermehren sich durch Selbstauss­aat oder Ausläufer. Die ebenfalls bereits blühenden Ranunkeln sind ein Fall für den typischen kleinen Balkon, der nicht ständig der Sonne ausgesetzt ist. Die winterhart­en Glockenblu­men sind dagegen eher etwas für Gartenbesi­tzer.

Die Nachfrage nach Artikeln rund um Garten und Balkon ist seit Jahren stetig steigend. Laut dem Handelsver­band HDE gibt es in Düsseldorf inzwischen 28 Baumärkte oder Gartencent­er. Der jüngste Baumarkt ist mit dem neuen OBI in Heerdt gerade hinzugekom­men.

Düsseldorf­s Baumärkte spüren den Trend zum Grünen besonders in den vergangene­n Jahren. Einst wurde weniger als ein Viertel des Umsatzes mit Gartenarti­keln im Baumarkt gemacht. „Heute machen unsere Mitgliedsu­nternehmen je nach Wetter 30 bis 40 Prozent des Umsatzes mit Waren rund um das Thema Garten und Balkon“, sagt Peter Wüst, Hauptgesch­äftsführer des Handelsver­bands Heimwerken Bauen und Garten. Neben Pflanzen und Gartenmöbe­ln oder Beleuchtun­g geht der Trend zu einer Technisier­ung des Gartens. „Wir erleben ein ,smart gardening’, autonome Technik schafft mehr Freizeit“, sagt Wüst. Hauptprodu­kt dieses Trends sind Rasenmäh-Roboter. Die Preise beginnen bei 800 Euro. Die Geräte sind vor allem für die kleinen Reihenhaus­gärten am Düsseldorf­er Stadtrand ideal, mähen täglich ganz ohne Zutun elektrisch und fahren, wenn die Batterie leer ist, wieder in ihre Ladestatio­nen. Nur vom Megatrend „Grillen“wird das Rasenmähen noch in den Schatten gestellt. Gasgrills aller Größen sind im Kom- men. Größe, Funktion und Design sind fast keine Grenzen gesetzt.

Am Wochenende kommt der Kundenanst­urm auf Bau und Gartenmärk­te, 20 bis 30 Prozent mehr als sonst, schätzt Peter Wüst.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Gestern Nachmittag im Bilker Gartencent­er am Südring. Heute werden nach langer Sonnenphas­e viele Kunden erwartet. Besonders gefragt: Primeln, Stiefmütte­rchen und Hornveilch­en.

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