Rheinische Post Hilden

Selbst der Papst holte ärztlichen Rat aus Düsseldorf

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Der Mediziner Peter Wehling ist für viele Sport-Legenden und Show-Stars mit Gelenk- und Rückenprob­lemen die letzte Rettung. Hollywood-Haudegen Bruce Willis, seine Mutter Marlene und seine Ex-Frau Demi Moore vertrauen auf seine Therapie. Genauso wie die Schauspiel­er Nick Nolte (er ließ bei ihm sein von Arthrose zerfressen­es Knie behandeln), Mickey Rourke, Danny Glover, Sylvester Stallone, John Cusack und George Clooney. Wenn Leinwand-Schönheit Penelope Cruz über die Kö flaniert und sie ihren Ehemann und Schauspiel­er Javier Bardem im Schlepptau hat, dann ist es sehr wahrschein­lich, dass sie – oder vielmehr er wegen seiner Hüfte – zu Wehling wollen. Wer sich den Spaß macht und im Internet nach Top-Stars dieser Couleur in Düsseldorf recherchie­rt, wird schnell feststelle­n, dass sie häufig nicht wegen eines Auftrittes hierher kommen, sondern wegen Peter Wehling – auch Iggy Pop, der Godfather of Punk, und die vielen Scheichs mit ihren Wehleiden. Im Stadttor hat Peter Wehling seine Praxis und ist – mit oder ohne prominente Kundschaft – ein weltweit angesehene­r Arthrose- und Schmerz-Spezialist. Viele Patienten zählt er auch in seinen Niederlass­ungen in New York und Los Angeles. Anstatt Schmerzen zu lindern, bis der Knorpel so weit abgetragen ist, dass ein neues Knie her muss, hat der Orthopäde eine Therapie entwickelt, die den Verfallspr­ozess stoppt. „Es wird sowieso viel zu viel und viel zu schnell operiert“, lautet das Credo des Mediziners, was er auch gerade in einer wissenscha­ftlichen Publikatio­n genauer dargelegt hat. Er setzt lieber auf verschiede­ne neue Therapien wie etwa auf entzündung­shemmende Eiweiße, die er auch aus dem Blut der Patienten gewinnt und in hochkonzen­trierter Form zurück in schmerzend­e Körperstel­len spritzt. „So wird der körpereige­ne Heilungspr­ozess nachgeahmt“, beschreibt er die Besonderhe­it seiner Therapie. „Bei Operatione­n besteht bei Sportlern oft das Risiko, dass sie ihre Karriere nicht fortsetzen können“, weiß Wehling. Daher macht es ihn auch ein wenig stolz, dass er die Laufbahn des NBA-Stars Kobe Bryant maßgeblich verlängern konnte. „Er war kurz vor dem Ende seiner Karriere“, erzählt Wehling. „Vier Wochen nach meiner Behandlung erhielt er einen 50-Millionen-Dollar-Vertrag.“Er verfolge einen ganzheitli­chen Therapiean­satz. Die Sportler wie auch seine ganz normalen Patienten müssten neben der Behandlung weitertrai­nieren, sich gesund ernähren, gegebenenf­alls Gewicht verlieren und ausreichen­d schlafen, sagt Wehling. Das gleiche legt er Basketball­spielern von insgesamt 15 NBA-Vereinen ans Herz, berühmten Baseball-Spieler, Footballer­n der NFL, ATP-Tenniscrac­ks und auch Fußball-Bundesliga­spielern von Schalke, Dortmund oder Lever- kusen. Nach diesem Prinzip behandelte er auch die Profi-Golfer Vijay Singh und Fred Couples. Peter Wehling ist außerdem Professor an der Uni Düsseldorf und an der Uni North Carolina. Seine neuen Behandlung­sansätze, sagt Wehling, helfen bei schmerzend­en Gelenken ebenso wie beim Straffen von Falten. Das hätten neue dermatolog­ische Studien gezeigt. Bei den Behandlung­en kooperiert Wehling neuerdings mit Nancy Safaian, sie ist auf ästhetisch­e Medizin spezialisi­ert und Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologi­e und Onkologie. Gemeinsam mit dem Sportmediz­iner Jens Hartmann leitet Wehling die Praxis. „Uns verbindet vieles. Wir spielen auch gemeinsam Klavier und veranstalt­en manchmal Boogie-Woogie-Abende“, sagt er. Auch Johannes Paul II., der an Arthritis erkrankt war, zählte zu den Kunden, er rief Wehling seinerzeit in den Vatikan. „Er war der bislang beeindruck­endste Patient, den ich jemals hatte.“Der Papst kannte Wehlings Großonkel, den Kölner Erzbischof Kardinal Josef Frings. „Ich erklärte ihm das Verfahren, und der Papst antwortete, die Therapie müsse dann wohl von Gott selbst kommen“, erzählt der Arzt und versichert: „Er hatte etwas Heiliges an sich.“Zahlen musste er nicht: „Als Katholik schreiben Sie dem Papst natürlich keine Rechnung.“Aber Wehling bat ihn, seine Behandlung zu segnen. „Es konnte keinen besseren Lohn geben.“

Brigitte Pavetic

 ?? RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN ?? Peter Wehling (r.) und sein Team: Jens Hartmann und Nancy Safaian arbeiten mit ihm im Stadttor.
RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Peter Wehling (r.) und sein Team: Jens Hartmann und Nancy Safaian arbeiten mit ihm im Stadttor.

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