Rheinische Post Hilden

Brasilien dominiert in Südamerika

- VON HEINER GERHARDTS

Das Team von Trainer Tite holt den siebten Sieg in Folge und stellt damit einen neuen Rekord auf.

MONTEVIDEO (sid) Ein eigentlich abgeschobe­ner China-Legionär im Torrausch, ein angehender Weltfußbal­ler im Zaubermodu­s, ein nicht mehr ganz so namenloser Trainer auf Rekordjagd: Nach der historisch­en Nacht von Montevideo mit dem 4:1 (1:1)-Triumph über Verfolger Uruguay fragte sich nicht nur Brasiliens Coach Adenor Leonardo Bach alias Tite: „Ich weiß nicht, wie weit sich das Team noch steigern kann.“

Sieben Siege in Folge in den Eliminator­ias, das hatte vor Tite noch kein Seleçao-Trainer geschafft. Zwar geriet der Rekord-Weltmeiste­r erstmals unter dem 55-Jährigen, der zuvor allenfalls beim Klub-WM-Triumph mit dem SC Corinthian­s 2012 kurz weltweit wahrgenomm­en worden war, in Rückstand, brachte Uruguay dennoch die erste Heimnieder­lage im laufenden Wettbewerb und die erst zweite in gemeinsame­n Qualifikat­ions-Duellen ein.

In Montevideo war ein China-Legionär Held des Abends. Mittelfeld­spieler Paulinho erzielte sein erstes Tor-Triple im kanarienge­lben Trikot mit einem Kracher in Lukas-Podolski-Manier (18.), einem coolen Abstauber (53.) und einem wuchtigen Brust-Stoß (90.+1). Zwar jubelten die 55.000 Zuschauer im Estadio Centenario nach dem Elfmeterto­r von Edinson Cavani, der im UruSturm ohne den gelbgesper­rten Torjäger Luis Suarez Alleinunte­rhalter war, schon früh (8.), mussten sich aber spätestens nach einem Traumtor von Weltstar Neymar per Lupfer (75.) die Olé-Rufe aus dem Gästeblock anhören.

Während die Brasiliane­r (30 Punkte) mit bereits sieben Zählern Vorsprung auf Platz zwei so gut wie durch sind, ist dahinter das Gerangel um eines der vier WM-Direkttick­ets groß. Den Tabellenzw­eiten Uruguay (23) trennen bei noch fünf ausstehend­en Spieltagen nur drei Punkte vom Südamerika-Champion Chile (20), der als Sechster gar die WM verpassen würde. Der Tabellenfü­nfte Ecuador (20) könnte immerhin den Umweg Play-offs gegen den Ozeanien-Sieger nehmen.

Das Auf und Ab ist in vollem Gange: Argentinie­n (22) kletterte mit dem 1:0 (1:0) gegen Chile von Rang fünf auf Platz drei, Kolumbien (21) mit einem 1:0 (0:0) gegen Bolivien von sechs auf vier. Und selbst das siebtplatz­ierte Paraguay (18) hat nach einem 2:1 (1:0) gegen Ecuador noch Chancen. Dagegen verlor der Tabellenac­hte Peru (15) mit dem 2:2 (0:2) bei Schlusslic­ht Venezuela weiter an Boden.

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FOTO: DPA Paulinho freut sich über seinen dritten Treffer gegen Uruguay.

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