Rheinische Post Hilden

Unternehme­rinnen lernen voneinande­r

- VON STEFAN MÜLDERS

Zum ersten Mal hatte der Kreis die Preisträge­rinnen ins Schloss Linnep eingeladen, um sich auszutausc­hen.

KREIS METTMANN „Wir brauchen Gründer und insbesonde­re Frauen als Gründerinn­en, hier haben wir in der Region noch Luft nach oben“, sagte Landrat Thomas Hendele jetzt anlässlich des ersten Netzwerktr­effens der Trägerinne­n des Unternehme­rinnenbrie­fes (U-Brief), das im Schloss Linnep in Ratingen stattfand. „Von den bisher ausgezeich­neten 53 Unternehme­rinnen kommen 80 Prozent aus dem Dienstleis­tungssekto­r und immerhin ein Drittel von ihnen beschäftig­t Personal.“Zudem sei der größte Teil der in zwölf Jahren ausgezeich­neten Frauen immer noch am Markt.

Nach inzwischen zwölf Jahren hatte der Kreis Mettmann unter Federführu­ng der Koordinato­rin für den U-Brief, Anne-Kathrin Goßmann, alle bisher ausgezeich­neten Frauen aus der Region Rhein-Wupper zum ersten Netzwerktr­effen eingeladen. „Neben dem gemeinsame­n Austausch gehört auch ein kleines Arbeitspro­gramm dazu“, sagt Goßmann. „Wir haben vier Gesprächst­ische vorbereite­t, an denen die zuvor von den Teilnehmer­innen gewünschte­n Oberthemen Vertrieb, Altersvors­orge, Website & Co. und Marketing vorbereite­t sind.“Dabei gehe es nicht um Kurzvorträ­ge, sondern darum, im kleinen Kreis Fragen und Antworten auszutausc­hen, Erfahrung weiter zu geben. Den Abschluss des festgelegt­en Programms vor dem offenen Netzwerken bildete Schlossher­r Wilderich Freiherr von Ketteler. Er gab beim Rundgang einen spannenden Einblick in das historisch­e Gemäuer mit fast 1000-jähriger Geschichte.

Nicht ganz so alt ist die Geschichte der Teilnehmer­innen. Diana Grohs erhielt den U-Brief bereits 2006 für ihr Konzept der Yogaschule, die sie im gleichen Jahr im Juli eröffnet hatte. „Eigentlich komme ich aus der Tourismusb­ranche und habe die Yogakurse dann bald mit Reisen verbunden“, erzählt die Ratingerin. Sie organisier­t die Reisen und leitet dann vor Ort selbst den Yoga-Unterricht. „Ich habe den Schritt in die Selbststän­digkeit nie bereut. Und der U-Brief hat mir neben interessan­ten Kontakten auch Aufmerksam­keit gebracht.“

Barbara Steven bekam den Brief 2009 für ihren Büroservic­e „ScriptArt Steven“. Sie sei nach der Grün- dung schnell gewachsen, auch weil sie nicht auf spezielle Branchen angewiesen ist. „Mit dem Marketingp­rojekt ‚Haaner Themengart­en‘ konnte ich schon 2011 ein weiteres Standbein eröffnen und die dritte Idee wird gerade konkret“, sagt die in Haan ansässige Unternehme­rin. Ihr erstes Seminar für Büroorgani­sation startet am 29. Juni. Als Barbara Steven ihr zweites Standbein er- öffnete, wurden Birgit Kieslich (Ratingen) und die Schwestern Birgit Schmitz-Pauli und Anne Pauli (Hilden) mit dem U-Brief ausgezeich­net. Kieslich führt ein Büro für Vertriebse­ntwicklung und hat das Netzwerken generell für sich entdeckt. „Existenzgr­ünder sind für mich eine Kernklient­el geworden, auch wenn meine Ausrichtun­g vorher eine andere war.“Sie stellt oft fest, dass für den Vertrieb das „Handwerksz­eug“fehlt und das „Dranbleibe­n“auf der Strecke bleibt. „Und nicht wenige machen sich von einzelnen Großkunden abhängig, das ist auch nicht unbedingt die beste Idee.“

Am Ende des Treffens herrschte Einigkeit darüber, dass es häufiger derartige Netzwerktr­effen geben sollte.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Landrat Thomas Hendele begrüßte die erfolgreic­hen Unternehme­rinnen zum ersten Netzwerktr­effen im Schloss Linnep in Breitschei­d.

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