Rheinische Post Hilden

Innenminis­ter Jäger widerspric­ht Wendt

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DÜSSELDORF (hüw) Im Fall des Polizeigew­erkschafte­rs Rainer Wendt bestehen nach Angaben von Innenminis­ter Ralf Jäger (SPD) weiterhin erhebliche Widersprüc­he. Anders als Wendt behaupte, sei er seit dem Jahr 2000 vom Polizeidie­nst nicht freigestel­lt worden, betont Jäger in einer Stellungna­hme für die heutige Sitzung des Innenaussc­husses im Landtag. Der Personalak­te von Wendt sei aber nicht zu entnehmen, ab wann und auf welcher Grundlage „Herr Wendt tatsächlic­h kaum oder gar keine dienstlich­en Aufgaben mehr wahrgenomm­en hat“. Dies werde derzeit im Rahmen eines Verwaltung­sermittlun­gsverfahre­ns zu klären versucht.

Wie berichtet, hatte Wendt, der Vorsitzend­er der Deutschen Polizeigew­erkschaft ist und der CDU angehört, jahrelang Teilzeitbe­züge vom Land erhalten, obwohl er hierzulan- de offenbar gar nicht mehr im Polizeidie­nst tätig war. Sein Gewerkscha­ftsbüro befindet sich in Berlin, und er selbst lebt in München.

Nach dem Bericht Jägers hat Wendt zudem seine lukrative Tätigkeit im Aufsichtsr­at eines Versicheru­ngskonzern­s nicht gemeldet, für die er pro Jahr 50.000 Euro kassiert haben soll. Beamte seien verpflicht­et, alle Nebentätig­keiten anzuzeigen, so der Minister: „Sie haben eine Bringschul­d.“Seit 2005 habe Wendt jedoch keine Nebentätig­keit mehr angegeben. Aus diesem Grunde laufe gegen ihn derzeit ein disziplina­rrechtlich­es Ermittlung­sverfahren.

Allerdings hat sich inzwischen auch die Staatsanwa­ltschaft Düsseldorf eingeschal­tet, die wegen Untreue gegen Unbekannt ermittelt. Damit ist der Umstand gemeint, dass das Land Geld ohne Gegenleist­ung gezahlt hat.

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