Rheinische Post Hilden

Verscholle­nes Gemälde von Lucas Cranach im Kunstpalas­t

- VON JULIA ZUEW

In ein blaues Gewand gehüllt, hält Maria das Jesuskind auf dem Arm. „Madonna unter den Tannen“wird das Gemälde aus Lucas Cranachs Hand manchmal fälschlich­erweise genannt, weil im Hintergrun­d eine nordeuropä­ische Landschaft mit Nadelbäume­n angedeutet ist. Die lange verscholle­ne „Madonna mit Kind“wird ab dem 8. April in der Ausstellun­g „Cranach. Meister – Marke – Moderne“zu sehen sein.

Bislang ist bekannt, dass die um 1510 entstanden­e Bildtafel, nachdem sie im Zweiten Weltkrieg ausgelager­t war, 1947 auf Initiative eines Geistliche­n im Dom von Breslau durch eine Kopie ersetzt wurde. Das Original wurde nach Deutschlan­d ausgeführt. Erst 2012 konnte nach langer Odyssee das Bild aus der Schweiz nach Breslau restituier­t werden. Die Tafel ist seitdem im Museum der Erzdiözese Breslau ausgestell­t. Das bild zeigt Lucas Cranach den Älteren auf dem Höhepunkt seines Schaffens, in feinmaleri­scher, detaillier­ter Darstellun­g der Madonna. Außerdem ist es das einzige bekannte Werk, das mit einer Darstellun­g seines Siegelring­s signiert ist.

Insbesonde­re Cranachs Abbildunge­n von Martin Luther sind weltweit bekannt. Cranach hat den Reformator in unterschie­dlichen Lebensphas­en abgebildet. In der Ausstellun­g im Kunstpalas­t werden exklusiv nicht nur Originale des Wittenberg­er Malers gezeigt. Auch andere Werke von Künstlern, die sich von Cranachs Arbeiten inspiriere­n ließen, werden in der Ausstellun­g vertreten sein. Info Werkschau „Cranach. Meister – Marke – Moderne“: 8. April bis 30. Juli, Museum Kunstpalas­t, Ehrenhof 4-5.

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FOTO: HJBA Zum ersten Mal und exklusiv in Düsseldorf ausgestell­t: Cranachs „Madonna mit Kind“(links Kuratorin Inken M. Holubec).

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