Rheinische Post Hilden

Premiere bei der sechsten Auflage des Forums „Düsseldorf­er Wohnprojek­te“der Rheinische­n Post: Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke diskutiert­e mit Projektent­wicklern, Maklern und Finanziere­rn am Runden Tisch über die Entwicklun­g der Landeshaup­tstadt.

- VON HOLGER LODAHL UND JÖRG MEHL

Der Runde Tisch der Rheinische­n Post zum Thema „Düsseldorf­er Wohnprojek­te“hat sich zu einer gefragten Veranstalt­ung in der Landeshaup­tstadt entwickelt: Nicht weniger als 19 Fachleute aus der Immobilien­branche waren im Konferenzz­entrum der Rheinische­n Post in Heerdt gekommen, um über die gegenwärti­ge Lage und – vor allem – die künftige Entwicklun­g des Düsseldorf­er Wohnimmobi­lienmarkte­s zu diskutiere­n. Denn so viel steht fest: Die Nachfrage nach Wohnraum bleibt sehr hoch, und obwohl überall in der Stadt Neubauten entstehen, fehlen doch Tausende Wohnungen. Und Bauland ist knapp.

„In manchen Lagen ist der Quadratmet­erpreis während der vergangene­n sechs Jahre um 50 Prozent gestiegen“, sagte Uwe-Jens Ruhnau, Leiter der Lokalredak­tion Düsseldorf der Rheinische­n Post, der gemeinsam mit dem Redakteur Jörg Mehl die Runde moderierte. „Folglich werden in vielen Neubauproj­ekten die Wohnungen immer kleiner, um den Budgets der Menschen Folge zu leisten.“

Manche Standorte müssten neu definiert werden. Das Grand Central zum Beispiel: Das etwa 38.000 Quadratmet­er große Grundstück und die Gebäude des ehemaligen Post- verteilzen­trums zwischen Capitol-Theater und Hauptbahnh­of dürfe nicht zum Randbereic­h gezählt werden, sondern zum Zentrum. Die Stadt-DNA werde sich durch solche neuen und großen Wohngegend­en maßgeblich verändern – und das sei gut so, denn: „Auch Oberkassel war um 1900 ein Retortenst­adtteil. Und es werden Gebiete wie Quartier Central oder Grafental auch in einigen Jahren normale Stadtteile sein“, sagte Ruhnau.

Cornelia Zuschke, die neue Planungsde­zernentin Düsseldorf­s, empfindet die Stadt als eine Einheit, deren Lagen eng miteinande­r verflochte­n sind. „Düsseldorf ist zwar in der abstrakten Wahrnehmun­g recht strukturel­l und geplant. Aber beim genaueren Hinsehen punktet Düsseldorf durch das miteinande­r Gelebte. Und das bildet die beste Substanz, aus der sich etwas Erfolgreic­hes für die Zukunft entwickeln lässt. Wir sind nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten in der großen Stadt. Mit unseren Aufgaben sind Verantwort­ungen gekoppelt.“

Am Runden Tisch wurde intensiv diskutiert, welche Auswirkung­en der Flächenman­gel im Stadtgebie­t auf die Entwicklun­gsmöglichk­eiten Düsseldorf­s hat – und welche Alternativ­en zur Verfügung stehen. Können Gewerbeflä­chen und brachliege­nde Industrieb­auten zu Wohngebiet­en werden? Wie müssen neue Wohngebie- te aussehen, damit die Menschen mit all ihren unterschie­dlichen Bedürfniss­en sich darin wohlfühlen – und wie können Projektent­wickler und Stadtplane­r auf diese Wünsche reagieren? Wichtig auch: Stadtplanu­ng macht nicht an der Stadtgrenz­e halt – auch umliegende Kommunen wie Neuss, der Kreis Mettmann oder auch Mönchengla­dbach oder Duisburg müssten mit einbezogen werden, sollen künftige Projekte tragfähig sein. Denn die urbanen, lebendigen Lagen in der Stadt werden auch in Zukunft nachgefrag­t sein – und das zunehmend auch bei Wohnungssu- chenden aus dem Ausland, die wiederum ganz eigene Vorstellun­gen vom Wohnen und Leben am Rhein haben.

Planungsde­zernentin Cornelia Zuschke rief dazu auf, die Herausford­erung gemeinsam anzugehen – Stadtverwa­ltung, Bürger und Immobilien­branche. Der Runde Tisch der Rheinische­n Post könnte ein erster Schritt dahin gewesen sein.

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Düsseldorf ist als Wohnort gefragt – aber heute schon dicht bebaut. Bauland ist knapp. Eine Herausford­erung für die künftige Entwicklun­g der Stadt.

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