Rheinische Post Hilden

Eigenheime in Hilden und in Haan sind gesucht – und teuer

- VON ALEXANDER RIEDEL

HILDEN/HAAN Ein Hauskauf will gründlich überlegt sein. „Das ist wie bei einer Schwangers­chaft – es dauert letztlich neun Monate, bis jemand weiß, was er genau haben möchte“, sagte Immobilien­berater Hans-Joachim Kuschel. Als einer von elf Aussteller­n – unter ihnen neben Maklern auch die EnergieAge­ntur NRW und der Gutachtera­usschuss – beantworte­te er gestern bei der Immobilien­messe in der Sparkasse hrv in Hilden die Fragen der Besucher. Die repräsenti­erten ver- schiedene Generation­en: Das ältere Ehepaar, das sein Haus im Grünen verkaufen wollte, um sich nach einer barrierefr­eien Wohnung in zentraler Lage umzusehen, war ebenso vertreten wie die junge Familie auf der Suche nach mehr Platz. So wie Anne und Jochen Wiesner mit ihrem sieben Monate alten Spross im Kinderwage­n. „Unsere Düsseldorf­er Mietwohnun­g ist nicht kindgerech­t“, erklärte der Familienva­ter. Zudem sei die Miete in den letzten vier Jahren um 20 Prozent gestiegen. Nun soll ein eigenes Haus her, mit etwa 200 Quadratmet­ern Wohnflä- che inklusive einer altersgere­chten Einliegerw­ohnung für die Großeltern – und der Möglichkei­t, mittelfris­tig auch noch Raum für ein Geschwiste­rkind zu bieten. „Wir haben uns über Internetpo­rtale bereits vieles angesehen“, berichtete Anne Wiesner. Maximal 600.000 Euro würde die Familie insgesamt investiere­n – den Preis für das Objekt, Kaufnebenk­osten und Ausgaben für Umbauarbei­ten inbegriffe­n. Und die Lage solle eine schnelle Anfahrt mit der Bahn zum Arbeitspla­tz in Düsseldorf ermögliche­n. Neben Hilden kommt für die Wiesners daher auch Solingen-Ohligs als Standort in Frage. „Der Trend geht generell zurück in die Stadt“, erklärte Markus Aßhoff (Sparkasse) – und empfahl Kaufintere­ssenten, frühzeitig die Finanzieru­ngsmöglich­keiten zu klären: „Die Preise ziehen stark an.“Insbesonde­re Hilden ist ein teures Pflaster. „Hier findet man kein Haus unter 250 000 Euro“, konkretisi­erte Hans-Joachim Kuschel. Mit durchschni­ttlich 460 Euro pro Quadratmet­er in guter Lage liegt die Stadt in der Preisliste für unbebaute Wohn-Grundstück­e NRW-weit in den Top 10. „Hilden“, erklärte Axel Willinghöf­er (Kreis-Vermessung­samt), „ist einfach zugebaut, so dass es keine Neubauten mehr gibt, um die hohe Nachfrage zu bedienen.“Auch in Haan gibt es viele Interessen­ten und wenig Angebot, zeigte gestern der Immobilien­tag in der Stadt-Sparkasse.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Sebastian Mainz (r.) von der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert berät Peter Hummel aus Hilden.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Sebastian Mainz (r.) von der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert berät Peter Hummel aus Hilden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany