Haaner Bestatter in vierter Generation
Die Firma Feldhaus wurde vor 90 Jahren gegründet. Urenkel des Gründers ist erster Bestattermeister der Gartenstadt.
HAAN Gegründet wurde das Unternehmen Feldhaus im März 1927, also vor 90 Jahren. Damals war es eine Schreinerei mit Schwerpunkt auf der Möbelherstellung. So gehörte auch ein Möbelhaus dazu. „Bestattungen sind immer parallel mitgelaufen“, weiß Fabian Piepenstock, der Urenkel des Firmengründers. Lange war es üblich, dass Bestattungen von Schreinern und Tischlern durchgeführt wurden, die auch die entsprechenden Särge herstellten. „Auch mein Vater hat noch Tischler gelernt“, erzählt Fabian.
Doch der Schwerpunkt verlagerte sich. Die Firma Feldhaus gab die Möbelproduktion auf und widmete sich in erster Linie den Bestattungen. So hat Frank Piepenstock sich durch eine Zusatzausbildung zum Bestattermeister weitergebildet. Seine Frau Martina hat einen kaufmännischen Beruf gelernt, arbeitet aber tatkräftig in dem Familienunternehmen mit.
Inzwischen sind Schreiner und Bestatter zwei vollkommen eigene Berufszweige. So haben Fabian und seine Schwester Maike eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft absolviert. Danach hat Fabian noch eine Meisterausbildung gemacht und ist seit kurzem nun der erste von der Handwerkskammer geprüfte Bestattermeister in Haan.
Dagegen hat seine Schwester Maike ein Auslandsjahr in Ohio in den Vereinigten Staaten von Amerika absolviert, wo sie nicht nur ein Semester am dort ansässigen Col- lege belegte, sondern auch bei einem der größten Bestatter der Region tätig war. „Es war komplett anders“, erzählt sie, „das Unternehmen hatte sieben Filialen.“Natürlich läuft in einem so großen Betrieb alles anders ab, als im heimischen Unternehmen. „Bei uns hier ist jeder in der Beratung tätig“, sagt Maike. Das sei in einer Stadt wie Haan gut, da viele Bürger die Familie Piepenstock kennen. Einiges konnte Maike in den Familienbetrieb einfließen lassen. „Wir haben einige Formulare übernommen.“Aber vieles lässt sich in Deutschland nicht realisieren. „Die Bestattungskultur ist in Amerika eine vollkommen andere, als in Deutschland“, sagt sie. Vermisst habe sie vor allem die Trauerdrucke. Das sind nach in- dividuellen Wünschen bedruckte Urnen, die Maike sehr gern gestaltet. Mal ist ein Fußball, mal ein Strand oder ein Motiv aus Haan aufgebracht. berhaupt sei die Gestaltung der Bestattungen immer individueller geworden. „Die Leute wollen sich mehr einbringen“, weiß Maike Piepenstock. Manche bestimmen sogar ihre eigene Todesanzeige selbst. „Manche möchten alles bis ins kleinste Detail planen“, bestätigt ihr Bruder Fabian: „Andere verlassen sich auf ihre Kinder oder die Hinterbliebenen.“Durch den Umbau, der zu einem Neubau geworden ist, kann das Bestattungsinstitut Feldhaus am Alten Kirchplatz in einer entspannten Atmosphäre nicht nur Beratungsgespräche führen, sondern auch in schönen Räumen kleinere Trauerfeiern oder offene Aufbahrungen ermöglichen. Interessierte sind eingeladen, sich die neuen Räumlichkeiten bei Informations- und Beratungsgesprächen anzuschauen.