VfB 03 genießt die Höhenluft
Die Verantwortlichen des VfB 03 strahlten nach dem hart erkämpften Sieg gegen den SC West übers ganze Gesicht. Kein Wunde: Rang vier ist die beste Platzierung, die die Hildener zu diesem Saisonzeitpunkt in den vergangenen Jahren in der Oberliga innehatten. Auch angesichts der personellen Probleme der letzten Wochen ist das durchaus bemerkenswert. Und das weckt vermutlich wieder neue Begehrlichkeiten – im Umfeld, vielleicht aber auch auf der Führungsetage. Michael Kulm gehört da eher zu den Mahnern. Der Teammanager will die Mannschaft des VfB 03 auf dem Pfad der Tugend halten, denn die Rückrunde ist noch lang. Und sie soll in dieser Meisterschaftsrunde ähnlich erfolgreich werden wie die Hinrunde.
Auch deshalb ist es hilfreich, die Stimmen der Fans in Erinnerung zu behalten, die während der Pause kritisch den Auftritt des eigenen Oberliga-Teams in der ersten Halbzeit analysierten. Von Zufriedenheit war da nicht viel zu spüren. Vielmehr legten die fachkundigen Zuschauer den Finger in die Wunde, sahen durchaus die Defizite im Mittelfeld und in der Abwehr des VfB 03. Der Tenor: Mit einem Unentschieden wären wir am Ende zufrieden.
Dass die Wende nach dem Seitenwechsel gelang, lag an mehreren Faktoren. Sicher trugen die Einwechslungen Früchte, denn die frischen Kräfte belebten das Spiel des VfB 03, dass zuvor zeitweilig doch etwas behäbig wirkte. Dass Marcel Bastians die „zweite Garde“im Oberliga-Kader über den grünen Klee lobte, war aber auch Selbstzweck, denn angesichts der vielen Langzeitausfälle muss das Trainergespann verstärkt auf die breite Ersatzbank setzen. Andererseits nutzte ein Akteur wie Fabio di Gaetano die günstige Gelegenheit, um sich in die Torschützenliste einzutragen und damit durchaus Werbung in eigener Sache zu machen. Wichtig ist aber vor allem der Teamgeist, denn nur als Kollektiv versetzt die Mannschaft Berge. Das muss jeder Einzelne verinnerlichen. Birgit Sicker