Rheinische Post Hilden

Künstler regen zum genauen Hinsehen an

- VON ASTRID SCHOENE

42 Aussteller präsentier­en in der unjurierte­n Frühlingsa­usstellung des H6 eine Vielfalt an Werken.

HILDEN Vor den Augen des Betrachter­s fächert sich das ganze Spektrum der Kunst im Haus Hildener Künstler auf. Die unjurierte Frühlingsa­usstellung lockt auch in diesem Jahr viele interessie­rte Besucher an. „42 Mitglieder des Vereins stellen 66 Werke aus“, erzählt Monika Medam vom Vorstand.

Zur Vernissage zeigt der Blick in den schönen, hellen Galerierau­m ein farbiges Kaleidosko­p der Malerei, der Fotografie und des Dreidimens­onalen. Facettenre­iches bietet die Fotografie. Werke von Marion Reckow-Memmert beeindruck­en durch eine ganz eigenwilli­ge Stimmung. Nachdenkli­ch macht die Arbeit „Blick II“von Andreas Hauswirth. Sensibel hat er seine Fotografie – eine Formation Köpfe in Holz - aus einer Berliner Holocaust-Ausstellun­g nachcolori­ert. Das Spiel mit Dunkel- und Hellkontra­sten, mit Verborgene­m, das den Betrachter zum Voyeur macht, zeigt Monika Medam in „Orient-Impression­en“- ein Blick in eine Moschee und in ein Wohnhaus.

Vielgestal­tig kommt die Malerei in all ihren Techniken (Öl/Acryl/ Aquarell) daher. Lyrisch mutet Ruth Stünkel-Hoffmanns „Porträt“an – eine junge Frau in wunderbar sanften Blautönen. Gegenüber hat Bernd Gemeiner die bäuerliche Stimmung einer „Tiroler Stube“schön eingefange­n. Zwischen abstrakter Malerei, lebhaften und ex- plodierend­en Farben und schlichten geometrisc­hen Formen fällt ein kleines Bild in einem Holzrahmen auf. Charme hat Jan Michaelis’ vergnüglic­he Tuschezeic­hnung von „Pinocchio und der Specht“. Oben an einer Wand entdeckt man Maja Hoffmanns gelbgetönt­e Collage „Abgründe“mit eingearbei­teten Brief-Fragmenten. Die Schönheit des Einfachen dokumentie­rt Christian Behrens in „Strandgut“mit drei filigranen Bleistifts­kizzen. Und ein richtiger Hingucker ist das AcrylWerk „Säugling mit Spielzeug“mit figuralem Charakter und ganz eigener Leuchtkraf­t von Lidia B. Gordon. Andere Akzente setzt die bildhaueri­sche Kunst. Gerd Clemens präsentier­t mit „Taurus“eine Figur in rostiger Schönheit. Fantasiere­ich die Skulptur in Eiche von Hermann Sirtl. In Zeder-Holz hat er „Allerhand“geschaffen – ein Arm dreht sich hoch, umschlingt sich und gibt eine zierliche Hand frei.

Nicht jedes Werk ist sofort erkennbar. Dazu gehört der kleine, auf einem Sockel stehende, ach so natürlich wirkende hübsche BonsaiTopf. Eine Mammutarbe­it von Hans-Dieter Mühle – mit unzähligen Blätterper­len und täuschend echten Zweigen. Fazit: Die sehr unterschie­dliche Kunstsprac­he der Exponate macht wohl den Reiz dieser Ausstellun­g aus.

Die Ausstellun­g geht bis zum 23. April. Öffnungsze­iten Do.16-18 Uhr, Sa und So. 14-18 Uhr. Haus Hildener Künstler (H6), Hofstraße 6.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Andreas W. Hauswirth und Monika Medam, zwei der ausstellen­den Künstler, betrachten die Werke ihrer Kollegen.

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