Hunde reißen tragende Ricke
HILDEN (arue) Wildernde Hunde haben am Wochenende im Stadtwald eine Ricke – das ist ein weibliches Reh – getötet. Die Ricke war tragend, stand also kurz davor, Junge auf die Welt zu bringen. Der Pächter des Jagdreviers hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Diese ermittelt.
Förster Dennis Anders ist erschüttert. „So etwas ist einfach furchtbar“, sagt er. „Hier wurde ein Tier auf grausamste Art und Weise getötet.“Markus Jäschke, Presseobmann des Hegerings, weiß mehr: Die tote Ricke wurde auf dem Gelände des ehemaligen Segelflugplatzes am Kesselsweier einem Bach hinter einem Wohnhaus gefunden. Spaziergänger hatten die Polizei informiert. Die tote Ricke wies einen Kehlbiss auf. „Das ist typisch für einen Hund“, weiß Jäschke: „Er muss groß gewesen sein.“
Rund um den Bach waren Kampfspuren zu sehen – und ganz eindeutige Pfotenabdrücke. Jäschke hofft jetzt auf weitere Zeugenhinweise: „Ich finde es erstaunlich, dass das niemand beobachtet hat. Da gehen eigentlich viele Leute spazieren.“
Förster und Jäger appellieren nun an die Hundehalter, ihre Tiere im Zweifel anzuleinen. Zurzeit sei die so genannte Brut- und Setzzeit. Das heißt, Wildtiere tragen ihre Jungen aus und versorgen sie. „Eine hochtragende Ricke ist behäbiger, sie kann nicht mehr so schnell weglaufen“, erläutert Jäschke. „Es geht um den Respekt vor der Natur. Halter sollten ihre Hunde in dieser Zeit einfach mal an der Leine lassen.“Und falls doch einmal etwas passiert, sollten sie sich freiwillig bei der Polizei melden. Auch Förster Dennis Anders weiß: „Halter haben ihre Hunde vielfach nicht im Griff.“Daher sei Anleinen einzige Lösung.