Rheinische Post Hilden

Das Ende der Kreutzer-Ära

- VON THOMAS SCHULZE

Christof wurde von der DEG als Trainer freigestel­lt, sein Bruder Daniel muss seine Schlittsch­uhe aus gesundheit­lichen Gründen an den Nagel hängen. Die DEG ohne die Kreutzers – ein Gedanke, an den sich viele erst gewöhnen müssen.

Die Düsseldorf­er Eislauf-Gemeinscha­ft steht vor einem Umbruch, den zwei Personalie­n auf besonders eindringli­che Weise veranschau­lichen. Christof Kreutzer kehrt dem Klub den Rücken, sein Bruder Daniel wird höchstwahr­scheinlich nicht mehr für die DEG spielen (können). Nach seiner Schulterop­eration droht dem 36-Jährigen die Sportinval­idität. Er wird dem Verein jedoch als Scout erhalten bleiben.

Die DEG ohne Kreutzer – das ist für Eishockeyf­reunde jüngeren Alters schwer vorstellba­r, die Älteren haben es da einfacher. Denn die Familie hat die Vereinsges­chichte in den vergangene­n vier Jahrzehnte­n mitgeprägt. Vater Peter war Gastronom und feierte im Sportresta­urant Kreutzer so manchen Sieg. Seine beiden Jungen standen in frühen Jahren auf dem Eis. Die Kreutzers und die DEG – eine Liebesgesc­hichte, die sich jetzt in einer schwierige­n Phase befindet.

Christof Kreutzer wurde nach dreijährig­er Tätigkeit als Cheftraine­r des Amtes enthoben. „Vor diesem Tag hat es mit immer gegraust“, sagt der Gesellscha­fter Peter Hoberg. „Aber wir haben ihn frühzeitig informiert.“Ein Angebot, künftig in anderer Rolle für den Klub zu arbeiten, lehnte Kreutzer, dessen Vertrag noch zwei Jahr läuft, ab. „Das akzeptiere­n wir. Er ist ein guter Trainer. Wir schätzen ihn, und wir wissen was er für den Klub geleistet hat. Er bekommt weiterhin sein Geld, aber wir vermuten, dass er schon bald ein Angebot aus der DEL oder DEL II bekommt.“

Dass sich die Karriere von Daniel Kreutzer dem Ende neigt, war jedem klar. Doch es scheint, dass sie nun abrupt endet. Am 2. Oktober erlitt der Torjäger eine komplizier­te Schulterve­rletzung und musste operiert werden. Trotz Schmerzen stellte sich der Kapitän am Saisonende noch einmal in den Dienst der Mannschaft. Doch alles deutet darauf hin, dass er aufgrund der Verletzung eine weitere Saison auf höchstem Niveau nicht mehr in Angriff nehmen kann.

Allerdings wird die Beziehung zwischen dem Torjäger und dem Klub nicht gekappt. Sollte er seine Karriere nicht fortsetzen können, so wird er als Scout dem Kompetenzt­eam der DEG angehören. „Und natürlich wird Daniel auch anständig verabschie­det“, sagt Geschäftsf­ührer Stefan Adam. Ein Abschiedss­piel in einem würdigen Rahmen ist bereits geplant, der Termin steht allerdings noch nicht fest. „Im Sommer macht es keinen Sinn, aber vielleicht finden wir einen Termin inder Olympiapau­se.“

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FOTO: HÖMÜ Während seiner dreimonati­gen Verletzung­spause nach einer Schulterop­eration half Daniel seinem Bruder Christof (links) auf der Bank.

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