Rheinische Post Hilden

Antilopen Gang beim Open-Source-Festival

- VON ELENA ERBRICH

Anfang Juli gibt es die zwölfte Ausgabe des Festivals auf der Galopprenn­bahn. Nun steht fest, welche Musiker dabei sein werden.

Wenn sich auf der Tribüne der Galopprenn­bahn Grafenberg keine Wettfreund­e, sondern Fans der aktuellen Popkultur tummeln, dann heißt das: Das Open-Source-Festival ist wieder aufs Gelände gezogen. Anfang Juli ist es so weit, dann gibt es die zwölfte Ausgabe. Welche Musiker vertreten sind, steht nun fest. Zum dritten Mal mit dabei ist die Antilopen Gang.

„Unser Festival bietet die letzte Gelegenhei­t, die Antilopen Gang in diesem Jahr noch einmal live in NRW erleben zu können“, sagt Philipp Maiburg, der Gründer und einer der Organisato­ren des Festivals. Zweimal war die Band schon beim Open-Source-Festival dabei, nun steht sie zum ersten Mal auf der Hauptbühne. „Das ist schon etwas Besonderes“, stellt Maiburg fest. „Ihr Preis ist natürlich gestiegen.“Kein Wunder: Das Album „Anarchie und Alltag“der Band belegte Anfang des Jahres für sechs Wochen den ersten Platz der deutschen AlbumChart­s.

Neben der Antilopen Gang, deren Künstler aus Aachen und aus Düsseldorf stammen, treten noch weitere Düsseldorf­er Musiker beim Festival auf. Das Duo BAR – das steht für Band am Rhein – wird dabei sein. Elektro-Pop ist die Musikwelt der beiden Mitglieder Lucas Croon und Christina Irrgang. „Sie bringen bald ein neues Album raus“, erklärt Maiburg. Vorab gibt’s die Songs auf seiner Festivalbü­hne.

„Die Hälfte der Bands kommt aus NRW“, sagt Maiburg. „Ein Drittel kommt aus Düsseldorf.“So auch die Band, die die Hauptbühne eröffnet: Love Machine. Die noch junge Psych-Rock-Band wird für psychedeli­sche Klänge sorgen. „Ich lege wert darauf, dass viele Musiker, die bei uns auftreten, aus Düsseldorf oder NRW kommen“, sagt Maiburg. „Düsseldorf­er Musik wird auch internatio­nal immer gefragter. Die Künstler haben einfach ihren ganz eigenen Sound entwickelt.“

Aber auch internatio­nale Musiker stehen auf der Festivalbü­hne. Die New-Wave-Band Austra aus Kanada ist zum ersten Mal zu Gast beim Festival. Auf der alten Tribüne will die Gruppe um Singer-Songwriter­in Katie Stelmanis die Zuschauer in ihre Dream- und Synth-Pop-Welten entführen. „Inspiriere­n lassen sich die Musiker von der klassische­n Oper, aber auch von Massive Attack, Radiohead oder Detroit-Techno“, sagt Maiburg. Ebenfalls zum ersten Mal auf der Bühne des Open-Source-Festivals: der dänische Musiker und Produzent Anders Trentemøll­er mit Band.

Aus Kenia ist die Ogoya Nengo & The Dodo Women’s Group mit da- bei. Ihr Album „On Mande“hat der Düsseldorf­er Musiker und Künstler Stefan Schneider produziert. Die Sängerinne­n und Trommler der Gruppe werden das Nachmittag­spublikum unterhalte­n.

Auch Nachwuchsm­usiker unter 30 Jahren haben auf dem Festival die Chance aufzutrete­n, und zwar auf der Bühne für junge Talente. „150 Bands haben sich dafür bei uns beworben“, sagt Maiburg. Die Jury ist gerade dabei, die Einsendung­en durchzuhör­en und die sieben Fina- le-Bands auszuwähle­n. Die dürfen dann beim Festival auftreten. 2005 gab es das Open-Source-Festival zum ersten Mal. Maiburg, der selbst als Musiker, Produzent und DJ tätig war, rief es ins Leben. „Ich habe in ganz Europa gespielt, nur in Düsseldorf gab es kein Festival für Pop“, sagt er. „Die Lücke habe ich erkannt und wollte sie schließen.“Trotz Startschwi­erigkeiten schafften er und seine Mitorganis­atoren es, das Festival zu etablieren. Mittlerwei­le hat es jedes Jahr rund 7000 Besu- cher. Maiburg hat ein Ziel: Er will erreichen, dass sein Festival zu einem nicht austauschb­aren Format wird. Er erklärt: „Deshalb haben wir uns auch ganz bewusst gegen kommerziel­le Stände entschiede­n.“Stattdesse­n gibt es zum Beispiel neben der Musik für die Ohren auch Kunst für die Augen.

In den Räumen auf dem Gelände der Galopprenn­bahn zeigen Kunststude­nten der Kölner Kunsthochs­chule für Medien zum Beispiel Videos und Installati­onen. Zudem präsentier­en Kreative aus verschiede­nen Branchen ihre Projekte. „Wenn wir irgendwann alle Tickets verkaufen, ohne dass die Käufer die Namen der Musiker kennen, dann haben wir es geschafft“, sagt Maiburg. Ein paar Eintrittsk­arten sind dieses Jahr schon auf diesem Weg verkauft worden.

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