Rheinische Post Hilden

Kirche hat neuen Verwaltung­sleiter

- VON ALEXANDER RIEDEL

Der künftige Dienstvorg­esetzte der Angestellt­en soll Pfarrer Reiner Nieswandt entlasten. Die Suche zog sich länger hin als in Hilden – doch nun soll ein geeigneter Kandidat gefunden sein.

HAAN Eigentlich, sollte man meinen, hat ein Pfarrer mit der seelsorger­ischen Betreuung, dem Einsatz für die eigene Gemeinde und der Leitung von Gottesdien­sten schon genug zu tun. Doch das ist inzwischen vielerorts reines Wunschdenk­en. So auch in der katholisch­en Gemeinde Haan. Dort muss sich Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt auch um Personalan­gelegenhei­ten kümmern, etwa um die Entlassung und Einstellun­g von Mitarbeite­rn, vom Küster über den Organisten bis zum Hausmeiste­r. Somit trägt Nieswandt, der zugleich auch die Gemeinde St. Jacobus in Hilden leitet, neben seinem geistliche­n Kerngebiet auch die Verantwort­ung für rund 50 Mitarbeite­r in Haan, darunter die Erzieherin­nen von vier Kindergärt­en.

„Es gab in der jüngeren Vergangenh­eit immer wieder Fälle, in denen Pfarrer an Burn Out erkrankt sind“, berichtet etwa der Haaner Pfarrvikar Alfons Holländer. Deswegen entschied das Erzbistum Köln im Rahmen des Projekts „Neue Wege für Pastoral und Verwaltung“, flächendec­kend bis 2020 in 180 Seelsorgeb­ereichen Verwaltung­slei- ter einzusetze­n, um die leitenden Pfarrer zu entlasten. 53 dieser Stellen sind bereits besetzt. Auch Hilden wurde schon zum Jahreswech­sel fündig. Seit dem 1. Januar ist dort Hans-Georg Hermann als Verwaltung­sleiter tätig. Er hat allerdings auch eine volle Stelle – immerhin ist der Pfarrverba­nd St. Jacobus einer der größten im Erzbistum Köln.

In Haan mit seinen rund 10.000 Katholiken – das sind etwa halb so viele wie in Hilden – wiederum gibt es für den neuen Verwaltung­sleiter nur eine 75-Prozent-Stelle. „Das könnte dazu beigetrage­n haben, dass die Nachfrage bei potenziell­en Bewerbern geringer war“, sagt Alfons Holländer. Vom Generalvik­ariat des Erzbistums Köln heißt es jedoch jetzt, die Stelle sei kurz davor, besetzt zu werden. „Hier müssen noch abschließe­nde Gespräche stattfinde­n“, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage. Daher an dieser Stelle noch kein Name, Nachfragen zwecklos.

Zu den Voraussetz­ungen für eine Bewerbung gehörten ein abgeschlos­senes Hochschuls­tudium, Erfahrung in leitenden Tätigkeite­n, sei es im kirchliche­n Rahmen oder in einer Kommunalve­rwaltung, und natürlich die bewusste Zugehörig- keit zur katholisch­en Kirche. Auch ehrenamtli­ches Engagement floss in die Entscheidu­ng über Kandidaten ein. Der künftige Verwaltung­sleiter wird neben der Personalfü­hrung auch für die Finanzplan­ung der Kitas und Familienze­ntren zuständig sein und soll Ehrenamtle­r in der Gremienarb­eit unterstütz­en. Angestellt sein wird der Verwaltung­sleiter letztlich beim Erzbistum Köln. Das letzte Wort bei der Besetzung der Stelle hat jedoch der leitende Pfarrer. Denn mit ihm und den Mitglieder­n des Kirchenvor­stands wird der neue Verwaltung­sleiter künftig eng zusammenar­beiten.

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RP-ARCHIVFOTO: OLA Hans-Georg Hermann (links, mit Pfarrer Reiner Nieswandt) ist für Hilden gefunden. In Haan sollen die Verträge unterschri­ftsreif sein.

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