Rheinische Post Hilden

Parkauswei­s kam erst vier Monate nach Umzug

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(klik) Im Dezember vergangene­n Jahres ist Ursula Hahn von Grafenberg nach Oberkassel in die Nähe zu ihrer Tochter gezogen. Seitdem hatte die 81-Jährige mehrfach vergeblich versucht, einen Termin im Bürgerbüro Oberkassel zu bekommen. Möglich war das offenbar nicht. „Die sitzen dort auf einem hohen Ross“, ärgert sich Ursula Hahn. „Man wird einfach so sitzen gelassen und hat das Gefühl, als Bürger nicht ernst genommen zu werden.“

Problemati­sch sei vor allem die Termin-Vergabe über das Internet gewesen, sagt die 81-Jährige. „Ich habe es mehrfach zu allen Tageszeite­n probiert“, sagt sie. Online habe sie aber stets nur die Meldung erhalten: „Das für eine Vorabbuchu­ng über das Internet oder Telefon vorgehalte­ne Terminange­bot ist aktuell vollständi­g ausgebucht.“Auch am Telefon habe sie etliche Male niemanden zu sprechen bekommen. Bis sie schließlic­h persönlich zum Bürgerbüro gegangen sei, ohne Termin aber auch so nichts habe erreichen können. „Dass die einfach nicht reagieren“, sagt Ursula Hahn, „das ärgert mich. Wozu gibt es Bürgerbüro­s, wenn nicht für die Anliegen der Bürger?“

Schließlic­h habe sie den Parkauswei­s Anfang Februar per Post beantragt. Auf eine Rückmeldun­g musste die Düsseldorf­erin aber auch dann noch knapp zehn Wochen warten. Erst gestern hielt Ursula Hahn dann völlig erstaunt ihren Parkauswei­s in der Hand. Die Frage, wie sie auf mögliche Knöllchen hätte reagieren sollen, muss sie sich nun erst einmal nicht mehr stellen. Was bleibt, ist der Ärger, nicht gehört worden zu sein. „Und nächstes Jahr geht das ganze Theater wieder von vorne los“, sagt die 81-Jährige, wenn der Parkauswei­s neu beantragt werden muss.

Bei der Stadt versucht man zu beschwicht­igen: In einer Großstadt seien die Büros gut beschäftig­t. Einen Trick gibt es aber: Termine am Telefon und online sollten möglichst morgens oder am Vormittag vereinbart werden. „Die Termine werden jeden Abend neu freigescha­ltet“, sagt Sprecherin Anne Braun. Dabei gebe es jeweils ein begrenztes Kontingent. Sind alle Termine vergeben, bleibe am Nachmittag nur das Warten auf den nächsten Morgen. Anfällig bleibt die Vergabe aber bei Nicht-Erscheinen: Termine, die nicht abgesagt werden, können bei der Buchung nicht rechtzeiti­g zur Verfügung stehen.

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