Rheinische Post Hilden

Pärchen zieht ins erste eigene Nest

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Jessica Steinhoff (21) und Marvin Kurz (23) aus Hilden ziehen zusammen in eine Wohnung des Bauvereins. .

HILDEN Das Glück hat einen Namen: Quittenweg 4. Das ist die neue Adresse von Jessica Steinhoff und Marvin Kurz. Ihre allererste gemeinsame Bleibe. Und dann gleich so eine schicke Neubauwohn­ung. Man sieht dem jungen Paar die Freude an. Jetzt endlich haben sie die Schlüssel vom Bauverein Hilden bekommen. Ihr Name steht schon auf dem Klingelsch­ild. „Und Post haben wir auch schon bekommen“, erzählt die 21-Jährige. „Die Auftragsbe­stätigung von einem Möbelhaus. Ich weiß gar nicht, ob ich die erste Nacht in unserer Wohnung überhaupt schlafen kann.“Auch Marvin ist einfach nur glücklich: „Besser hätten wir es nicht antreffen können.“

Marvin Kurz

Vor acht Jahren lernten sich beide auf dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium kennen – im Wahlpflich­tfach „Astronomie“. „Das Schlimme war: Es ging nicht um Sterne, sondern um Mathematik“, erzählt die zierliche junge Frau. „Wir sollten Umlaufbahn­en und die Geschwindi­gkeit von Satelliten berechnen. Marvin konnte das besser erklären als der Lehrer. So lernten wir uns kennen.“Nach dem Abi machte Jessica Steinhoff eine Ausbildung zur „Sofa“– Sozialvers­icherungsf­achangeste­llten. Jeden Tag neue Aufgaben, selbststän­dig arbeiten: Das ist genau ihr Ding. „Ich mache nie wieder was anderes“, erzählt sie lebhaft. Und besonders tüchtig ist sie offenbar auch.

Bereits mit 20 wurde sie Bezirkslei­terin bei der DAK Gesundheit, zuständig für Hilden, Haan, Langenfeld und Monheim. Auch ihr Freund hat seinen Traumberuf gefunden. Marvin lernte nach dem Abitur Immobilien­kaufmann in Düsseldorf und ist jetzt Sachbearbe­iter in der Betriebsko­stenabrech­nung. „Ich habe mich schon als Kind für Immobilien interessie­rt.“Eine Woh- nung zu finden, ist aber gar nicht so einfach, musste er feststelle­n. Im vergangene­n Jahr hatten beide einen Maklerterm­in in Hilden: „Wir sind rein und sofort wieder raus, weil uns sofort klar war. Das ist es nicht.“Dann fiel Marvin ein, dass er bereits seit seiner Geburt Mitglied im gemeinnütz­igen Bauverein Hil- den ist. „Schon meine Großeltern waren in der Genossensc­haft, meine Eltern und meine große Schwester auch.“Das „Leuchtturm-Projekt“am Quittenweg interessie­rte sie besonders. Der Bauverein errichtet dort 38 Wohnungen in sieben Häusern. „Wir haben uns beworben und bekamen im Juni 2016 den Zuschlag“, erinnert sich Marvin. Eine 92-Quadratmet­er-Dachgescho­sswohnung mit drei Zimmern. 8,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmet­er und 2,40 Euro Nebenkoste­n – mit lebenslang­em Wohnrecht. Für ihn war ganz wichtig: Ihr „Nest“muss einen Balkon oder eine Terrasse haben. Jetzt haben sie sogar zwei Dachterras­sen. Eine nach Osten, eine nach Westen. Das heißt: morgens und abends Sonne – ein Traum. Für Jessica war neben einer Terrasse ein „drittes Zimmer“entscheide­nd (neben Wohnund Schlafzimm­er): „Damit ich demnächst von zu Hause arbeiten kann.“ Kein Problem – auch dank einer schnellen Glasfaser-Internet-Verbindung, für die der Bauverein gleich mit gesorgt hat. „Wir haben gespart und wollen uns neu einrichten“, erzählt das junge Paar. Rund 50 Mal waren sie in allen Möbelhäuse­rn der Region, haben sich umge- schaut und gerechnet. „Die meisten Diskussion­en gab es überrasche­nderweise bei den Lampen“, erzählt Jessica: „Ich gehöre zur runden Partei, er zur eckigen.“„Moderner Landhausst­il in Weiß und Beige“beschreibt die junge Frau ihren Stil. „Ein bisschen jedenfalls. Wir haben alles allein ausgesucht.“Die offene Küche wird das Zentrum ihrer neuen Wohnung. „Sie ist der Mittel- punkt.“Marvin kocht gern – am liebsten asiatisch. „Ich muss das lernen“, meint Jessica und lacht. Die beiden ziehen nicht allein in ihr kuschelige­s Nest: Sam, eine Bartagame, und Karl, ein Chamäleon, kommen mit. Marvin hält Reptilien, seit er zehn ist: „Nicht zum Streicheln, sondern zum Beobachten.“Seine Gefährtin steht dahinter. Sam und Karl sind mit am Start in ihr neues Leben. „Die werden zum Blickfang in unserer Wohnung.“

„Unsere Reptilien werden zum Blickfang

in der Wohnung“

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Sie haben die Schlüsselg­ewalt – endlich. Im Dachgescho­ss warten 92 Quadratmet­er und zwei Terrassen.
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