Rheinische Post Hilden

Zerstörte Wahlplakat­e – AfD stellt Anzeige

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HILDEN (gök) Die Partei „Alternativ­e für Deutschlan­d“(AfD) hat jetzt Anzeige gegen Unbekannt wegen besonders schweren Fällen von Diebstahl erstattet. Der Grund ist die Zerstörung und der Diebstahl nahezu aller Wahlkampfp­lakate der Partei im Stadtgebie­t Hilden. „Da keines der Plakate aufgetauch­t ist und alle Kabelbinde­r sorgfältig entfernt wurden, kann es sich nicht um spontane Aktionen einzelner Bürger handeln, sondern hier liegt ein sys- tematische­s Vorgehen vor“, sagt Kreissprec­her Heimo Haupt. Wahlplakat­e seien mehr als bloße Sachen, sie trügen zur politische­n Meinungsbi­ldung bei.

Die Polizei im Kreis bestätigt, dass in der Zeit vom 3. April bis Ostermonta­g 90 Plakate der AfD in Hilden sowie 40 davon in Ratingen gestohlen wurden, an den darüber hinaus zerstörten kleben häufig Zettel der „Antifa“, andere wurden mit roter Farbe übersprüht. Allerdings sei das Phänomen nicht auf die AfD begrenzt, berichtet Polizeispr­echerin Nicole Rehmann weiter. „Wir haben generell Probleme, und zwar im ganzen Kreis Mettmann.“Es gebe eine Vielzahl von Delikten, und zwar gegen alle Parteien und Wahlkämpfe­r, so Rehmann. Neu ist, dass die Plakate nicht nur beschmiert werden, sondern abgehängt: An vielen Laternen, an denen etwa in Erkrath vorige Woche noch die SPDund CDU-Wahlkämpfe­r hingen, hängen sie jetzt nicht mehr. Es braucht Leiter oder Hebebühne, um dort oben hinzugelan­gen.

Die Anzeigen werden übrigens nicht von der örtlichen Polizei bearbeitet: Sie gehen allesamt zum Staatsschu­tz. „Wir können nicht ausschließ­en, dass es sich um politisch motivierte Taten handelt“, sagt die Polizeispr­echerin, „daher ist dieses Vorgehen angesagt.“Das gilt unabhängig davon, welche Partei betroffen ist.

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