Rheinische Post Hilden

Hildener Fußballer zahlen Lehrgeld

-

Wie gewonnen, so zerronnen – diese Erfahrung machen zurzeit die Fußballer des VfB 03. Vor zwei Wochen noch war die Freude groß, als die Hildener Fußballer mit dem Sieg über den SC West auf den vierten Oberliga-Rang kletterten. Der Absturz folgte schneller als erwartet. Und er lag beileibe nicht an den Liga-Rivalen SSVg Velbert und VfR Krefeld-Fischeln, die danach folgten. Vielmehr war sich die Mannschaft des VfB 03 selbst der größte Gegner – und muss nun mit der bitteren Konsequenz leben, die Chance, sich dauerhaft im oberen Drittel festzusetz­en, nicht genutzt zu haben.

Michael Kulm analysiert­e die Niederlage in Krefeld ganz nüchtern. „Vor dem Anschlusst­reffer zum 1:2 hätten wir die Partie schon lange entschiede­n haben müssen“, erklärte der Teammanage­r des VfB 03. Statt dessen kassierten die Hildener sogar das 2:2, das den Krefeldern wieder Auftrieb gab. „Uns fehlte es an der Balance zwischen Offensivsp­iel und Defensivar­beit“, sagte Kulm. Und ergänzte: „Das ist vielleicht auch dem Personal geschuldet. Diesmal standen überwiegen­d offensiv denkende Spieler auf dem Platz.“

Es ist nichts Neues, dass die Hildener lieber auf Angriff setzen – 60 Treffer in 28 Begegnunge­n sind beredtes Zeugnis. Auf der anderen Seite stehen aber 51 Gegentore, und die kassierte das VfB-Team unabhängig davon, welches Personal zur Verfügung stand. Vielleicht fehlt es aber schlichtwe­g an der Cleverness, eine klare Führung über die Zeit zu bringen. Gute Mannschaft­en zeichnet es aus, nicht nur spielerisc­h zu überzeugen, sondern auch im richtigen Moment taktisch disziplini­ert zu agieren – für eine gute Defensive ist das unabdingba­r. „Nach dem 1:2 haben wir es verpasst, die defensiven Zweikämpfe noch stärker anzugehen. Wir konnten den Schalter nicht mehr umlegen“, erkannte Kulm. Weil die Hildener Mannschaft auch nach dem Ausgleich weiter offensiv spielte, fehlte letztlich die Kraft für eine kompakte Abwehrarbe­it. Auf der anderen Seite haben die Krefelder mit Kevin Breuer aber auch einen Torjäger in ihren Reihen, der plötzlich entstehend­e Lücken entschloss­en nutzt. Birgit Sicker

Newspapers in German

Newspapers from Germany