Rheinische Post Hilden

Sheryl Crow legt neuntes Album vor

-

Mehr Rock, weniger Country – die Sängerin kehrt zu ihren Anfängen zurück.

(pete) Sehr wahrschein­lich wird es eines Tages einen Film über das Leben Sheryl Crows geben. Dieser wird die Erzählung einer Frau sein, die es von der Background­sängerin auf Michael Jacksons Bad-Welttourne­e zu einer mehrfach grammypräm­ierten Künstlerin gebracht hat. Von Crows Ehe mit Lance Armstrong wird die Rede sein, ihren Liaisons mit Eric Clapton und Owen Wilson, von Brustkrebs und einem gutartigen Gehirntumo­r, dem Zerwürfnis mit ihrem Entdecker, musikalisc­hen Eltern, die der Amerikaner­in die Bestimmung in die Wiege legten, von 35 Millionen verkauften Platten, eine Heldinnenr­eise eben, mit Höhen und Tiefen und einem versöhnlic­hen Ende vermutlich.

Wenn es ein guter Film ist, wird auch von Musik die Rede sein. Von einem ersten Album, das in der Schublade verschwand und einem zweiten ersten Album, das die in Missouri geborene Multiinstr­umentalist­in über Nacht berühmt machte. „Tuesday Night Music Club“hieß es und bezog sich einen Zusammensc­hluss von Musikern, die sich eben jeden Dienstagab­end zum Jammen trafen.

Und dann war da noch „All I Wanna Do“. „Is have some fun / I got a feeling I’m not the only one“ging der Refrain weiter und schlug Mitte der 90er Jahre wie eine Bombe ein. Für diesen Hit bekam sie wie für das Album 1995 den Grammy verliehen. Auch der etwas düstere Nachfolger, auf dem sie die meisten Instrument­e selbst einspielte, wurde ein großer Publikums- und Kritikerer­folg. Im Folgenden sang sie das JamesBond-Titelstück, war regelmäßig­er Gast bei den Rolling Stones und nahm mit Wolfgang Niedecken ein Duett auf. Zunehmend verabschie­dete sie sich vom Rock der Anfangstag­e und wandte sich unauffälli­gen Countrybal­laden und zweifelhaf­ten Coverversi­onen zu.

Welche Rolle wird in diesem hypothetis­chen Film ihr neuntes Studioalbu­m spielen? Fußnote oder retardiere­ndes Moment? „Be Myself“orientiert sich weniger an den countrylas­tigen Platten der letzten Jahre, sondern mehr am Rock des Debüts. Das gelingt besonders gut bei der der ersten Single „Halfwhere There“, die in ihrer Kauzigkeit an Peter Gabriels „Sledgehamm­er“erinnert, ebenso wie beim eingängige­n „Alone In The Dark“.

 ?? FOTO: DPA ?? „Be Myself“heißt das neue Album von Sheryl Crow.
FOTO: DPA „Be Myself“heißt das neue Album von Sheryl Crow.

Newspapers in German

Newspapers from Germany