Rheinische Post Hilden

Die unglaublic­hen Werte des Lionel Messi

- VON PATRICK SCHERER

Der Ausnahmekö­nner erzielt im Clásico bei Real Madrid sein 500. Pflichtspi­eltor für den FC Barcelona.

MADRID/DÜSSELDORF Lionel Messi hätte seinen 500. Pflichtspi­eltreffer für den FC Barcelona auch morgen gegen Osasuna schießen können. Sicher, das wäre auch ein spektakulä­res Ereignis gewesen. Es hätte aber so gar nicht zu Messi gepasst. Zu der Ikone, zu der er bereits während seiner aktiven Zeit geworden ist. Nein, Messi war mal wieder Messi. „Der Riese“, wie die spanische Zeitung „Sport“den 1,70-Meter-Mann nennt. In der Nachspielz­eit des Clásico bei Real Madrid erzielte der 29Jährige mit seinem Jubiläumst­reffer das 3:2. Ein Tor, das Barca im Titelrenne­n wieder bessere Chancen einräumt. Es war eigentlich zu kitschig, um wahr zu sein. Aber gerade deshalb passt es so gut in die Vita des Ausnahmekö­nners.

Alles beginnt vor knapp zwölf Jahren. Am 1. Mai 2005 geht Samuel Eto’o nach 88 Minuten vom Rasen im Camp Nou. Für ihn kommt ein kleiner Kerl mit zotteligen Haaren. Sein Name: Lionel „Leo“Andrés Messi Cuccitini. Zwei Minuten später lupft der damals 17-Jährige einen Ball ins Tor von Albacete Balompie. Für den Argentinie­r beginnt eine Reise durch die Fußballwel­t, bei der er Titel und Rekorde sammelt wie kein Zweiter. Und bei der er Publikum und Kritiker wieder und wieder ins Staunen versetzt. Ballführun­g, Dribbling, Übersicht und Torabschlu­ss. Das macht Messi aus. Diese Mischung sucht ihresgleic­hen. Klar, Cristiano Ronaldo, der ewige Rivale, ist wohl der kompletter­e Stürmer. Der kompletter­e Fußballer ist aber Messi. „Der gesamte Globus weiß, dass die Nummer 10 Barcas nicht zu übertreffe­n ist“, schreibt die spanische „AS“nach dem Clásico-Sieg, zu dem „La Pulga“(spanisch, der Floh) ein zweites Tor beitrug.

577 Spiele brauchte Messi für 500 Tore. 0,87 Tore pro Spiel. Hinzu kommen 192 Torvorlage­n. Mit diesen unglaublic­hen Werten führte Messi seinen Klub zu 29 Titeln. Vier Mal gewannen sie die Champions League. Die Wahl zum Weltfußbal­ler gewann er fünf Mal – Rekord, wie so viele seiner Statistike­n.

Einen sportliche­n Makel schleppt er allerdings mit sich herum. Mit seinem Heimatland will Messi einfach kein Titelgewin­n gelingen. 2014 verlor er mit Argentinie­n das WMFinale gegen Deutschlan­d, 2015 und 2016 die Endspiele der Copa América gegen Chile. Nach einem Rücktritt spielt er mittlerwei­le wieder für die „Albicelest­e“. Der WM-Gewinn 2018 ist das Ziel.

2018 läuft auch Messis Vertrag beim FC Barcelona aus. Verhandlun­gen über eine Verlängeru­ng sollen kurz vor dem Abschluss stehen. Messi soll dann jährlich 35 Millionen Euro netto verdienen – europäisch­er Rekord. Natürlich.

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