Rheinische Post Hilden

St. Jacobus baut Besuchsdie­nst aus

- VON SANDRA GRÜNWALD

Ältere Menschen sollen zu Hause nicht alleine sein. Ehrenamtli­che Mitarbeite­r der Gemeinde kümmern sich um sie.

HILDEN Den Besuchsdie­nst der katholisch­en Gemeinde St. Jacobus gibt es schon über sechs Jahre. „Aber in kleinerem Rahmen“, sagt Johanna Klietsch, die schon viele Jahre ehrenamtli­ch ältere Menschen besucht. „Ich habe früher viel mit Kindern und Jugendlich­en zu tun gehabt. Als ich dann ehrenamtli­ch tätig werden wollte, war mir klar, dass ich auf keinen Fall etwas mit Kindern und Jugendlich­en machen wollte“, erzählt sie. Da erfuhr sie von einer Fortbildun­g und stieg in den Besuchsdie­nst ein – dabei ist sie geblieben. „Das Schöne ist, dass man mit den Leuten in Kontakt kommt“, erzählt sie. Inzwischen wurde der Besuchsdie­nst neu konzipiert. Dazu wurde zunächst ein Arbeitskre­is gegründet. Im September vergangene­n Jahres konnte während einer Informatio­nsveransta­ltung nicht nur auf den Besuchsdie­nst aufmerksam gemacht werden, es wurden auch Ideen für das neue Konzept gesammelt und es konnten neue Ehrenamtli­che gewonnen werden. „Drei Ehrenamtli­che sind neu dazugekomm­en. So konnten wir unseren Besuchsdie­nst weiter ausbauen“, freut sich Annette Knelange-Marx. Bei dem neuen Konzept sollte Bewährtes mit Neuem kombiniert werden. „Es wird sehr viel Seniorenar­beit in Hilden gemacht“, erzählt Sabine Kussel-Schmitz, Gesamtleit­ung Seniorenar­beit. „Aber wie erreicht man Menschen, die nicht mehr ihre Wohnung verlassen?“Gerade diese Menschen zu erreichen, hat es sich der Besuchsdie­nst von St. Jacobus zur Aufgabe gemacht. „Soziale Kontakte sind wichtig“, weiß Kussel-Schmitz. „sie sind wichtiger als die chronische Krankheit. So ist der Besuchsdie­nst ein Baustein, um im Alter zuhause bleiben zu können.“Gerade soziale Teilhabe ist ein bedeutende­r Beitrag zur Lebensqual­ität. So versuchen die Ehrenamtli­chen auch, die Senioren zu motivieren, das Haus zu verlassen. „Wenn mir das gelingt, das macht einfach Spaß“, erklärt Johanna Klietsch. Damit die Besuche regelmäßig stattfinde­n können, braucht es natürlich genügend Ehrenamtli­che. Durch die Besuche entsteht ein Vertrauens

verhält- nis, ja, es entstehen Freundscha­ften. Mit Ingeborg Malzkorn, die Johanna Klietsch seit vier Jahren besucht, ist sie sogar schon einmal in den Urlaub gefahren. „Senioren haben ein hohes Sicherheit­sbedürfnis“, weiß Sabine Kussel-Schmitz. Deshalb werden Erstbesuch­e von den Hauptamtli­chen durchgefüh­rt, die dann die Senioren mit den Ehrenamtli- chen zusam- menbringen. Natürlich werden die Ehrenamtli­chen geschult. „Damit sie ein Handwerksz­eug an die Hand bekommen“, so Kussel-Schmitz. Erst vor Kurzem fand eine Schulung über „Nähe und Distanz“statt. Auch regelmäßig­e Treffen werden organisier­t, bei welchen sich die Ehrenamtli- chen austausche­n und die Hauptamtli­chen fragen können. „Überhaupt haben die Ehrenamtli­chen immer einen Ansprechpa­rtner“, versichert Kussel-Schmitz, denn: „Man kann schon mal in Situatione­n geraten, in welchen man selbst nicht weiß, was man tun soll.“So reicht ein Telefonat, um Klarheit zu schaffen. Wer gerne besucht werden möchte oder Interesse daran hat, sich ehrenamtli­ch im Besuchsdie­nst zu engagieren, kann sich ans Nachbarsch­aftszentru­m wenden (Telefon Sabine KusselSchm­itz: 02103 46543).

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