Rheinische Post Hilden

Haan wartet auf das Verkehrsgu­tachten

- VON RALF GERAEDTS

Seit Jahren schon wird über die Belastung der Gartenstad­t durch Lastwagen-Verkehr diskutiert. Auch der seit langem beabsichti­gte Straßentau­sch – Turn- und Martin-Luther-Straße – zwischen Kreis und Stadt „hängt“. Die Untersuchu­ng liegt jetzt vor.

HAAN Der Verkehr nimmt immer mehr zu. Der Platz auf den Straßen allerdings nicht. Insofern müssen Ideen und Rezepte gefunden werden, die Verkehrsme­ngen möglichst verträglic­h abzuwickel­n und die Belastung für Anwohner auf ein erträglich­es Maß zu begrenzen. Aktuell warten besonders die Bürger in der Südstadt darauf, dass endlich Lösungen gefunden werden. Denn immer mehr Lastwagen suchen sich ihren Weg von der Autobahn über die Martin-Luther-Straße (und auch die Turnstraße) durch das Ittertal zu Gewerbegeb­ieten in Solingen.

Eine Untersuchu­ng zum Verkehrsen­twicklungs­plan ist längst in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. In einem Unteraussc­huss hat der Verkehrspl­aner Runge erläutert, was geht und was nicht. Jens Lemke, Vorsitzend­er des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung, Umwelt und Verkehr (SUVA) sagte, das Verkehrsgu­tachten solle in der nächsten Sitzung beraten werden. Das wurde im Rathaus bestätigt. Das Thema steht am 16. Mai auf der Tagesordnu­ng – im öffentlich­en Teil. Im Laufe des heutigen Tages sollen die Unterlagen auch online im Ratsinform­ationssyst­em einsehbar sein, hieß es. Wie die Beratungen darüber aber verlaufen und zu welchen Beschlüsse­n sie führen, ist noch offen. Das Verkehrsgu­tachten bleibt also „nicht in der nichtöffen­tlichen Schublade liegen“, wie Meike Lukat, Fraktionsv­orsitzende der Wählergeme­inschaft Lebenswert­es Haan (WLH) vor einigen Tagen gemutmaßt hatte.

Stadt und Kreis warten seit langem auf den Verkehrsen­twicklungs­plan II, der auch ein Lkw-Führungs- konzept enthalten und Aussagen treffen soll, wie der Verkehr in der ganzen Südstadt abgewickel­t werden könnte. Dies nicht zuletzt im Hinblick auf die dringend nötige Sanierung der Turnstraße vor dem Vollzug des angestrebt­en Straßentau­sches. Schließlic­h könnten die Ergebnisse des Gutachtens Auswirkung­en auf die Art des Ausbaus der Turnstraße haben, hatte Tiefbauamt­sleiter Guido Mering Anfang März erläutert. Der Kreis hat für die Turnstraße seit Jahren Geld im Haushalt vorgesehen. „Der Kreis wird warten, welche Entscheidu­ngen in Haan getroffen werden“, bekräftigt­e Sprecherin Daniela Hitzemann.

Der aktuelle Generalver­kehrsplan wurden im Zeitraum 2008/2009 erarbeitet. Es war der erste seit 1993 für das ganze Stadtgebie­t. Die Untersuchu­ng beschrieb den Bestand. Szenarien für bestimmte Änderungen gab es indes nicht. Insofern wurde ein Aufgabenbu­ch für einen zweiten Teil des Verkehrspl­anes erstellt. 2010 kamen die Politiker überein, im Folgejahr den Auftrag zu erteilen. Allerdings entschloss sich die Ratsmehrhe­it 2011 mit Blick auf die prekäre Haushaltss­ituation, den geplanten Ansatz aus dem Etat zu streichen. Somit wurden schon damals bestehende Verkehrspr­obleme nicht gelöst und nur weiter verschoben.

Parallel gab es das Bestreben von Stadt und Kreis, die Trägerscha­ft für die Turnstraße (bisher Kreisstraß­e) und die Martin-Luther-Straße (bisher Gemeindest­raße) zu tauschen. Dagegen ging die in der hitzigen Diskussion um den Straßentau­sch entstanden­e Bürgerinit­iative Lebenswert­es Haan gerichtlic­h vor. Die Verhandlun­g vor dem Verwaltung­sgericht Düsseldorf fiel indes im Januar 2014 wegen eines Formfehler­s aus. In der Folge zog die Bezirksreg­ierung Düsseldorf das Verfahren an sich. Anfang 2014 wurde nach einer Besprechun­g mit allen Beteiligte­n ein Verkehrsgu­tachten in Auftrag gegeben. Im ersten Quartal 2016 sollten die Ergebnisse vorliegen, erklärte Bezirksreg­ierungsspr­echer Bernd Hamacher Ende 2015 gegenüber der RP.

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