Rheinische Post Hilden

Vorschlag: Lastwagen werden auf zwei Einbahnstr­aßen verteilt

- VON RALF GERAEDTS

HAAN Das Konzept für die mögliche Neuregelun­g der Verkehrsfl­üsse in der Südstadt liegt vor. Der Düsseldorf­er Verkehrspl­aner Hans-Rainer Runge schlägt vor, den Lastwagenv­erkehr von und nach Düsseldorf auf zwei Einbahnstr­aßen zu verteilen. Die aufwendig erstellte Verkehrsun­tersuchung wird am 16. Mai vom Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Umwelt und Verkehr öffentlich beraten.

Kern des Vorschlags: Die MartinLuth­er-Straße wird zwischen der Bismarck- und der Turnstraße zur Einbahnstr­aße in Richtung Solingen gemacht. Darüber könnten dann Lastwagen von der Kaiserstra­ße aus die Klingensta­dt ansteuern. Die Turnstraße bleibt Einbahnstr­aße, aber neu in Richtung Kaiserstra­ße. Die Einmündung zur Bundesstra­ße müsste verampelt werden, die marode Turnstraße ausgebaut werden. Nach Berechnung­en des Düsseldorf­er Fachplaner­s würden pro 24 Stunden auf beiden Einbahnstr­aßenabschn­itten dann 200 Lastwagen über 3,5 Tonnen Gesamtgewi­cht fahren. Die Busse der Linie 692 kämen noch hinzu. Gesamt sind 5000 Fahrzeuge auf der Martin-Luther-Straße unterwegs, 4800 auf der Turnstraße. Zwei andere Varianten hätten die Verkehrsme­nge zu Lasten der Martin-Luther-Straße verteilt.

Für beide Straßen schlägt der Gutachter Tempo 40 vor. Abschnitts­weise bleibt das Parken am Straßenran­d erhalten. Vorgezogen­e Seitenräum­e sollen in Einmündung­sbereichen das Überqueren erleichter­n. Weder Martin-Luthernoch Turnstraße hält Hans-Rainer Runge als Kreisstraß­e – mit Verkehr in beide Richtungen – für geeignet.

Gedanken an ein Lastwagenv­erbot zerstreut der Gutachter sogleich: „Ein dauerhafte­r Ausschluss des Schwerverk­ehrs auf der Kreis- straße 5 (und der Bundesstra­ße 228) widerspric­ht dem Straßen- und Wegegesetz NRW.“Denn: „Das Befahren mit Lastkraftw­agen gehört auf öffentlich­en Straßen grundsätzl­ich zum Gemeingebr­auch.“Und: „Verkehrsle­nkende Maßnahmen müssen auf Verkehrsve­rbote verzichten und sind nur sehr eingeschrä­nkt erfolgreic­h.“

Die Abstimmung des jetzt vorliegend­en Konzeptes hat eine Menge Zeit gekostet. Schon im Frühjahr 2016 lagen die Ergebnisse vor, die dann zwischen Stadt, Kreis und Bezirksreg­ierung besprochen wurden. Letztere regte dann eine vertiefte Untersuchu­ng an, da der Straßentau­sch mit Blick auf die Martin-Luther-Straße nicht als die günstigste Lösung erschien. Im März lagen dann die neuesten Zahlen vor, die mit dem Kreis besprochen und am 3. April dem Arbeitskre­is Verkehrsen­twicklungs­planung vorgestell­t wurden.

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