Rheinische Post Hilden

Alternativ­e

- Wolfgang Mielke Hilden Axel Altfeld Hilden

Zum Artikel „Colinet-Straße: Politik lehnt Schwellen ab“(RP vom 21. April) Die Marie-Colinet-Straße, eine Sackgasse mit Wendehamme­r, bezeichnet ihr Autor als „Spielstraß­e“. Dass dort nur Schrittges­chwindigke­it gefahren werden darf (laut Rechtsprec­hung maximal 7 km/h), ergibt sich, wie das Foto der Anwohner vor dem Schild Zeichen 325.1 zeigt, aus der Klassifizi­erung des Wohngebiet­s als „Verkehrsbe­ruhigter Bereich“. Dass angeblich die Stadtverwa­ltung an der Zufahrt ein weiteres blaues Schild aufstellen und mit dem Zusatz „Schritt fahren“versehen will, soll hier nicht kommentier­t werden. Jedoch sei angemerkt, dass der Begriff Spielstraß­e schon seit langer Zeit in der Straßenver­kehrs-Ordnung nicht mehr vorkommt und inhaltlich die Ausgewogen­heit der Rechte und Pflichten aller möglichen Verkehrste­ilnehmer im verkehrsbe­ruhigten Bereich nicht wiedergibt. Zudem wird in der Allgemeine­n Verwaltung­svorschrif­t zur StVO mit Spielstraß­e eine Straße bezeichnet, die mittels Zeichen 250 für Fahrzeuge aller Art gesperrt ist und durch das Zusatzzeic­hen 1010-10 Kindern erlaubt, auf der Fahrbahn und den Seitenstre­ifen zu spielen. Stellt man sich nun eine Kombinatio­n mit dem Zusatzzeic­hen 1020-12 („Anlieger frei“) vor, bietet sich vielleicht für die Colinet-Straße eine Alternativ­e. wieder wird es deutlich: Ein Wähler ist für die sogenannte­n demokratis­chen Parteien nur als Stimmengeb­er interessan­t. Nach der Wahl soll er dann wieder ruhig sein und muss den teilweise enormen Unsinn, hier artikulier­t durch die im Rat der Stadt Hilden vertretene­n Parteien, akzeptiere­n. Offensicht­lich ist man auch im Rat nicht in der geistigen Lage, bürgernah und alternativ zu denken. Parteipoli­tisches Geplänkel ist die Devise, der Bürger stört nur. Oder?

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