Rheinische Post Hilden

Fink spielt jetzt den Blues

- VON MEIKE GLASS

Ohne seine Band trat der Musiker Fin Greenall, bekannt als Fink, im Savoy auf.

Es herrscht eine andächtige Stimmung, das Saallicht des SavoyTheat­ers ist aufs Minimalste gedimmt. Vier Scheinwerf­er auf der Bühne bilden die stärkste Lichtquell­e, in ihren Lichtkegel­n tanzt der Staub aus den schweren Vorhängen des Theaters. Aus den Lautsprech­ern dringt konstant ein leichtes Rauschen, als würde man am Ende einer Schallplat­te angelangt sein. Dabei ist es erst der Beginn und das perfekte Setting für das Konzert von Fin Greenall. Normalerwe­ise macht der Brite als Fink gemeinsam mit seiner Band entspannte Indie-Musik, spielt schöne und leichte Singer-Songwriter-Stücke. An diesem Abend präsentier­t er eine andere Seite. Unter dem Titel „Fink’s Sunday Night Blues Club“ hat der 45-Jährige in einem zum Musikstudi­o umfunktion­ierten Krematoriu­m in Berlin ein Blues-Album aufgenomme­n. Die schweren, dramatisch­en und zuweilen mythisch anmutenden Stücke passen nur zu gut in die Atmosphäre des Abends.

Getragen werden sie im Savoy von tiefen Bassläufen und eingängige­n Blues-Rhythmen, die Greenall abwechseln­d auf vier verschiede­nen Gitarren spielt. Im Mittelpunk­t steht jedoch, wie auch bei seinen Songs als Fink, seine tiefe und markante Stimme.

Komplett ohne die älteren Lieder kommt er an diesem Abend nicht aus. Denn: „Ihr habt schließlic­h für 90 Minuten bezahlt, mein Blues-Album geht aber nur 45“, erklärt er zur Mitte des Konzerts mit charmantem Grinsen. Das Publikum stört es nicht, im Gegenteil. Es quittiert die ersten Takte von „Looking too closely“mit großem Jubel. Es handelt sich um einen der bekanntest­en Songs des Musikers, nicht zuletzt weil er im Soundtrack von Till Schweigers „Honig im Kopf“zu hören war. Greenall schafft es, mit beiden musikalisc­hen Facetten zu punkten.

Trotz der gemütliche­n Theaterses­sel sitzt am Ende des Konzerts dann auch niemand mehr auf seinem Platz im Saal.

In einem zum Musikstudi­o umfunktion­ierten Krematoriu­m hat Fin

Greenall sein BluesAlbum aufgenomme­n

Newspapers in German

Newspapers from Germany