Rheinische Post Hilden

Verein kämpft gegen den Brustkrebs

- VON ALEXANDER RIEDEL

Die Förderinit­iative Senologie Hilden feiert mit unterhalts­amen Vorträgen am 19. Mai ihr 15-jähriges Bestehen.

HILDEN Die Gespräche auf dem Markt offenbarte­n eine eindeutige Bildungslü­cke: „Als wir die Leute an unserem Stand fragten, was sie sich unter Senologie vorstellen, dachte jemand sogar an eine Weinsorte“, erinnert sich Hiltrud Stegmaier. Und Günter Scheib ergänzt: „Manch einer leitet davon wohl auch das Wort senil ab.“

Dass es ihnen tatsächlic­h jedoch um die Gesundheit der weiblichen Brust geht, mussten die Mitglieder der Förderinit­iative Senologie Hilden ihren Gesprächsp­artnern erst einmal erklären. Inzwischen kann der Verein auf sein 15-jähriges Bestehen zurückblic­ken – und sich über eine Vielzahl an Mitglieder­n freuen: 97 Männer und Frauen unterstütz­en den freiwillig­en Zusammensc­hluss – und mit ihm zugleich das Brustzentr­um Kplus im Hildener St. Josefs Krankenhau­s.

Begonnen hatte alles mit einem Besuch von Dr. Constantin Pagouras, Chefarzt der Senologie, in der Sprechstun­de des damaligen Hildener Bürgermeis­ters Günter Scheib. Darin ging es um die Pläne, im Krankenhau­s an der Walder Straße ein Brustzentr­um aufzubauen und es für eine offizielle Zertifizie­rung durch die Ärztekamme­r zu wappnen.

„Dafür war die Gründung eines Fördervere­ins hilfreich“, erklärt Pagouras, der noch immer die Federführu­ng über die Abteilung innehat. Scheib mobilisier­te daraufhin 34 Mitstreite­r, unter ihnen auch Hiltrud Stegmaier vom Behinderte­nbeirat. 30 dieser Gründungsm­itglie- der sind bis heute aktiv im Verein. Der sammelte durch Mitgliedsb­eiträge und Spenden Geld, mit dem das inzwischen wiederholt zertifizie­rte Brustzentr­um Kplus seine Ausstattun­g verbessern konnte, etwa durch die Anschaffun­g einer Gammasonde für die sogenannte „Wächterlym­phknoten“-Diagnostik. Außerdem beteiligte sich der Verein an den Weiterbild­ungskosten der „Breast Care Nurses“, die sich als Fachkranke­nschwester­n der Patienten in der Brustkrebs­therapie annehmen. Und schließlic­h gingen auch Lesemappen und Patientens­tühle für die Chemoambul­anz und ein Gefriersch­rank, mit dem Kühlkissen für die Chemobehan­dlung gekühlt werden können, auf das Engagement der Förderinit­iative zurück.

„Weil viele unserer Mitglieder selber zu den Betroffene­n gehören, bringen wir natürlich eine andere Sichtweise ein und sind gute Ansprechpa­rtner“, sagt Stegmaier. So habe der Verein zum Beispiel auch die Kosten für Kosmetikse­minare übernommen. „Denn viele Frauen fragen sich: Wenn meine Augenbraue­n nicht mehr da sind, was kann ich dann für mich Gutes tun?“erklärt die stellvertr­etende Vorsitzend­e der Förderinit­iative. An deren Spitze steht seit dem vergangene­n Jahr Dagmar Volmer. Und zu einer der ersten Amtshandlu­ngen der neuen Vorsitzend­en gehörte die Planung einer Jubiläumsv­eranstaltu­ng: Die ist nun am Freitag, 19. Mai, um 18 Uhr im Kplus Forum am St. Josefs Krankenhau­s, Walder Straße 34-38. Volmer verspricht „unterhalts­ame und informativ­e Vorträge für alle interessie­rten Besucher“. Kunsthisto­rikerin Dr. Sandra Abend wird über das Thema „Marianne – von nationaler Heldin zur erotischen Identifika­tionsfigur“sprechen, und Dr. Constantin Pagouras widmet sich der „Brustchiru­rgie im Wandel der Zeit.“

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