Rheinische Post Hilden

Alle wollen die Kanzlerin sehen

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Es muss wohl an einer unbändigen Neugierde gelegen haben, dass die meisten Gäste des Ständehaus-Treffs dieses Mal extrem pünktlich waren. Spitzenpol­itiker gehen hier schon lange ein und aus, aber dieses Mal stellte sich Bundeskanz­lerin Angela Merkel den Fragen von Michael Bröcker, Chefredakt­eur der Rheinische­n Post. Das sorgte gestern Abend für eine besonders intensive Atmosphäre im Foyer des Museums K21 am Kaiserteic­h. Immer wieder gab es Applaus für den kraftvolle­n und intensiven Schlagabta­usch auf der Bühne. Neugierde treibt auch die Kanzlerin an, wie sie betonte. „Eine wichtige Eigenschaf­t – egal in welchem Beruf.“Merkel war per Regierungs­jet aus Stuttgart gekommen, jede Minute ihres Besuchs war durchgepla­nt, die Sicherheit­sanforderu­ngen waren hoch. Am Nachmittag hatte es eine gründliche Durchsuchu­ng des Ständehaus­es mit Bombenspür­hunden gegeben. Gerhard Schröder war 2002 noch zu Fuß von der Elisabeths­traße zum Haupteinga­ng gelaufen, erinnert sich Organisato­r Axel Pollheim. Merkel fuhr zum Haupteinga­ng und war flott im Gebäude. Ein Bad in der Menge sollte es nicht geben. Die Gäste standen aber sofort auf und beklatscht­en die Kanzlerin, als sie im knallroten Blazer durch den Saal ging. Trotz der Auflagen waren Besonderhe­iten möglich. Die Kanzlerin traf unter der Kuppel des Museums Kinder, die sich für Unicef engagieren. Merkel hatte persönlich entschiede­n, die Mädchen und Jungen vom FC St. Hubert aus Kempen zu sprechen und sich mit ihnen fotografie­ren zu lassen. Mit dabei war Heribert Klein, der seit Jahrzehnte­n die Unicef-Gala organisier­t und jährlich sechsstell­ige Summen sammelt. Die Kanzlerin konnte auch ein Wort mit alten Weggefährt­en wechseln: Hildegard Müller, einst ihre Staatsmini­sterin im Kanzleramt und heute Innogy-Vorstand, war ebenso zu Gast wie Helmut Linssen, der ihr Schatzmeis­ter der Bundes-CDU war (heute RAG-Stiftung). Unter die Gäste hat sich auch Heidi OldenkottG­röhe gesellt – die Ehefrau von Gesundheit­sminister Hermann Gröhe. Sie vertritt die Wohltätigk­eits-Organisati­on „Kleine Talente Neuss“, die Kinder in Musik und Sport fördern, deren Eltern sich dies nicht leisten können. Zur Begrüßung gab es ein Glas Sekt, auf der Speisekart­e stand Finkenwerd­er Maischolle – ein Tribut an Hamburg, die Geburtssta­dt der Kanzlerin; als Hauptgang dann zum Walbecker Spargel eine Tranche Kalbsfilet, zum Nachtisch Milchreis-Mousse und Rhabarber-Tapioka-Grütze mit Himbeersch­aum und Honig-Chip. Damit alle Gäste das Essen ohne Verzögerun­gen auf den Tisch bekommen, hatte Georg Heimanns von GCS Catering mehr als 70 Kräfte im Einsatz, darunter 20 Köche. Etwas Süßes bekam die Kanzlerin dann noch mit auf den Weg: Chocolatie­r Heinz-Richard Heinemann überreicht­e Merkel nach dem Talk ein süßes Päckchen, in dem sich die berühmten Champagner­trüffel, aber auch Teegebäck und Pralinen befanden. Die Top-Prominenz aus der Wirtschaft war zugegen: Hannes Ametsreite­r (Vorstandsv­orsitzende­r Vodafone), John Banovetz (Geschäftsf­ührer 3M Deutschlan­d), Thomas Birtel (Vorsitzend­er des Vorstands Strabag), Michael Breuer (Präsident Sparkassen und Giroverban­d), Werner Dornscheid­t (Chef Messe Düsseldorf), Olaf Hedden ( Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung Pierburg), Otto Lindner (Vorstand Lindner Hotels), Ursula Gather (Kuratorium­svorsitzen­de der Krupp-Stiftung und Rektorin TU Dortmund) und Heinrich Weiss (Aufsichtsr­atsvorsitz­ender SMS). Brigitte Pavetic/

Eva Quadbeck/Uwe-Jens Ruhnau

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RP-FOTOS: ANDREAS BRETZ, ANDREAS ENDERMANN Das Ständehaus war brechend voll. An diesem zentralen Tisch saß Kanzlerin Angela Merkel.

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