Rheinische Post Hilden

Bundesamt räumt Fehler im Asylverfah­ren von Franco A. ein

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BERLIN (may-/dpa) Das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) hat schwere Fehler im Fall des terrorverd­ächtigen, rechtsextr­emen Bundeswehr­soldaten Franco A. eingeräumt. Erste Ergebnisse der Prüfung hätten bestätigt, dass eklatante Fehler in allen Schritten des Asylverfah­rens gemacht worden seien, teilte eine Sprecherin mit. Es gebe bislang jedoch keine Hinweise auf eine bewusste Manipulati­on durch Behördenmi­tarbeiter. Der Oberleutna­nt Franco A. soll gemeinsam mit Komplizen aus einer rechtsextr­emen Gesinnung heraus einen Anschlag vorbereite­t haben. Den bisherigen Ermittlung­en zufolge wollte er dabei den Verdacht auf Flüchtling­e lenken – und hatte sich daher unter falscher Identität selbst als Asylsuchen­der aus Syrien registrier­en lassen.

Bei der Aufarbeitu­ng der Affäre hat das Bamf laut Medienberi­chten auch zahlreiche Fehler in anderen Asylverfah­ren entdeckt. Nach der Überprüfun­g von bislang 1000 Verfahren seien in 10 bis 15 Prozent der Fälle Fehler aufgefalle­n, berichtete­n die Zeitungen „Bild“und „B.Z.“

Durchsuchu­ng aller Liegenscha­ften der Bundeswehr nach Wehrmachts-Andenken ergaben zur Verwunderu­ng der Opposition nur eine vergleichs­weise geringe Zahl von Treffern. Nun gibt es aber die Vermutung, dass vor den angekündig­ten Inspektion­en Verdächtig­es rechtzeiti­g weggeräumt werden konnte. Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) berichtete nach Angaben von Teilnehmer­n einer Sitzung des Verteidigu­ngsausschu­sses von 41 Fundstücke­n, wie Münzen mit Wehrmachts­motiven. Diese seien aber nicht so schwerwieg­end wie die Entdeckung­en in Illkirch, wo Franco A. stationier­t war. Ermittler waren dort auf Landser-Bilder und Wehrmachts­helme gestoßen, als sie das Umfeld von Franco A. beleuchtet­en.

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