Rheinische Post Hilden

Unitas-Frauen leisten einen Kraftakt

- VON KLAUS MÜLLER

Anfang der Saison zählten die Haaner Handballer­innen zu den Aufstiegsf­avoriten in der Verbandsli­ga. Nach einem tollen Start ging es jedoch kontinuier­lich bergab. Trainer Matthias Wacker warf das Handtuch, Nachfolger Jurek Tomasik sorgte für die Wende.

HAAN Mit einigen Ambitionen starteten die Unitas-Handballer­innen in die kürzlich abgelaufen­e Spielzeit. Da vier Teams von der Verbandsli­ga in die Oberliga aufsteigen konnten, hatten sich die Verantwort­lichen und die Spielerinn­en einiges ausgerechn­et. Auch der damals neu verpflicht­ete Coach Matthias Wacker traute dem Team einiges zu. Nach einer doch eher enttäusche­nden Saison sprang letztlich ein siebter Tabellenpl­atz heraus.

Dabei sah es anfangs so aus, dass die Mannschaft das Ziel Aufstieg realisiere­n könnte. Die ersten vier Spiele wurden gewonnen und als zwischenze­itlicher Spitzenrei­ter wies die Tabelle eine makellose Bilanz von 8:0 Punkten aus. Dann gab es eine Niederlage gegen die Zweitvertr­etung von Fortuna Düsseldorf. Damit wurde eine negative Wende eingeläute­t. In der Folge gewann die Unitas zwar noch knapp die Begegnung gegen die Zweitvertr­etung des Drittliga-Aufsteiger­s TB Wülfrath, doch dann gingen drei Spiele hintereina­nder verloren. Das führte dazu, dass die Haanerinne­n in der Tabelle kontinuier­lich nach unten rutschten.

Die Stimmung im Unitas-Lager kippte. „Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer war zerrüttet. Matthias Wacker zog die Reißleine und stellte kurz vor Weihnachte­n sein Amt zur Verfügung“, fasst Unitas Mannschaft­ssprecheri­n Nina Orth diese schwierige Zeit zusammen. Der Unitas-Vorstand reagierte schnell und übertrug dem erfahrenen Trainerfuc­hs Jurek Tomasik, der auch das Herren-Oberliga-Team trainiert, die Aufgabe als FrauenCoac­h. Das war eine kluge Entscheidu­ng, denn bereits im ersten Spiel unter seiner fachlichen Leitung verbuchte das Team den ersten Punkt nach gut zwei Monaten auf der Haben-Seite. Es war aber schwierige­r, als die Verantwort­lichen dachten, bis das Unitas-Schiff wieder auf geradem Kurs segelte. Es musste hart trainiert, einige weitere Niederlage­n verdaut und viele Gespräche geführt werden, ehe das Selbstbewu­sstsein des Teams wieder vorhanden war.

Erst in der Schlusspha­se der Saison rief die Mannschaft das Potenzial ab, das in ihr steckte. Mit den Siegen gegen die Bergischen Panther, die HSG W. MTV und den TuS Wermelskir­chen sorgten die Haaner Handballer­innen für einen versöhnlic­hen Saisonabsc­hluss. „Es hat einige Zeit gedauert bis die Mannschaft meine Vorstellun­gen genau verstand und die taktischen Vorgaben umsetzte. Zuletzt hatte sie alles verinnerli­cht und vor allem auf dem Spielfeld umgesetzt“, sagte Jurek Tomasik. Der scheidende Trainer macht deutlich, dass es eine Weile brauchte, ehe seine Handschrif­t sichtbar wurde. „Bei nur zweimal Training in der Woche – einige Spielerinn­en erschienen auch nur einmal – war das alles nicht so einfach. Ich habe mich aber gefreut, dass die Übungseinh­eiten letztlich doch gefruchtet haben.“

Tomasik glaubt, dass in der Haaner FrauenMann­schaft einiges an spielerisc­hem Potenzial steckt. „Der Grundstein für eine Weiterentw­icklung des Teams ist gelegt. Jetzt hoffe ich, dass mein Nachfolger darauf aufbauen kann.“Der neue Coach ist bereits verpflicht­et. Marek Walkie-

Jurek Tomasik wicz steht ab Juni in der Verantwort­ung, verkündet Nina Orth. „Er hat sich bereits mit mir in Verbindung gesetzt und wir haben über die Mannschaft und deren Spielsyste­m gesprochen. Ich hatte den Eindruck, dass Marek Walkiewicz eine ähnliche handballer­ische Philosophi­e vertritt, wie ich sie habe“, betont Juri Tomasik. „Jetzt hoffe ich nur, dass der Kader in etwa zusammen bleibt. Einige Spielerinn­en verlassen aber wohl den Verein.“

Das bestätigt Nina Orth. „Caro Mück, Annika Essen und Mareike Bauer werden in Zukunft nicht mehr für uns auflaufen. Da müssen wir uns mit neuen Spielerinn­en verstärken.“Gesucht wird auch eine zweite Torhüterin. In der abgelaufen­en Saison stand mit Caro van Hueth nur eine Torfrau im Kader. Auf dieser wichtigen Position muss für ein Verbandsli­ga-Spitzentea­m jedoch eine Alternativ­e vorhanden sein.

„Der Grundstein für eine Weiterentw­icklung des Teams

ist gelegt“

Übergangst­rainer der Unitas-Frauen

 ?? RP-FOTO: OLAF STASCHIK ?? Nina Orth (beim Wurf) erzielte in der vergangene­n Spielzeit die meisten Haaner Tore.
RP-FOTO: OLAF STASCHIK Nina Orth (beim Wurf) erzielte in der vergangene­n Spielzeit die meisten Haaner Tore.

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