Rheinische Post Hilden

Alles eine Frage des Blickwinke­ls

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Die Saison ist für die Oberliga-Fußballer des VfB 03 vorzeitig beendet. Das haben sie dem Umstand zu verdanken, dass der Vorstand des Hildener Traditions­klubs aus finanziell­en Gründen die letzte Partie gegen OberligaMe­ister KFC Uerdingen absagte. Das sollte jedoch nicht Schule machen, allein schon aus Gründen der sportliche­n Fairness. Vor der Winterpaus­e waren die VfB-Kicker noch ganz heiß auf das Duell gegen den Titelkandi­daten, wollten ihm unbedingt ein Schnippche­n schlagen. Die termingere­chte Austragung misslang, weil der Naturrasen am Bandsbusch ergiebigem Regen und anschließe­ndem Frost nicht standhielt. Die Klagen des Klubs über den Zustand des Untergrund­es bekamen damit neue Nahrung. Seinerzeit einigten sich die Kontrahent­en letztlich auf den Tausch des Heimrechts. Der Naturrasen soll übrigens laut Master-Plan der Stadt Hilden in diesem Jahr erneuert werden. Damit wäre alles gerichtet für die nächsten Spitzenspi­ele.

Diesmal führten allerdings wirtschaft­liche Überlegung­en zur Absage der Begegnung. Und die Verkündung glich einem Eiertanz. Erst war seitens des Vorstandes von einem erneuten Tausch des Heimrechts die Rede, dann kam der gänzliche Verzicht, den letztlich die Uerdinger in profession­eller Manier öffentlich machten. Inoffiziel­l zogen die Verantwort­lichen des VfB 03 die Absage wohl schon länger ins Kalkül. Eine Top-Leistung hätten die Hildener vermutlich auch nicht mehr abrufen können. Denn seit der Klassenerh­alt rein rechnerisc­h in trockenen Tüchern war, blieben die spielerisc­hen Höhepunkte aus. Und längst richtet sich der Blick der VfB-Fußballer auf die traditione­lle Abschlussf­ahrt nach Mallorca. Am Sonntag gegen 20 Uhr hebt der Flieger ab. Wie fit die Sportler wiederkomm­en, bleibt abzuwarten. Ebenso ist nicht sicher, wie hoch die Messlatte für die kommende Saison liegt. Aktuell belegt die Mannschaft von Marcel Bastians den achten Platz, ein Abrutschen in die zweistelli­ge Region ist aber noch möglich. Das dürfte dann vor allzu hohen Erwartunge­n in der nächsten Saison schützen – vielleicht kommt das dem einen oder anderen sogar ganz recht. Birgit Sicker

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