Rheinische Post Hilden

Politik speckt Kur für den Stadtpark ab

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Maximal eine Million Euro netto darf die Wiederbele­bung jetzt noch kosten. Die Mini-Golf-Anlage wird saniert.

HILDEN Der Stadtpark ist die einzige Grünfläche in der Innenstadt mit vielen wertvollen alten Bäumen. Sie ist aber in die Jahre gekommen und wird deshalb viel zu wenig genutzt. Deshalb soll der Stadtpark eine Verjüngung­skur bekommen. Der Park soll attraktive­r, aber nicht völlig um-

„Das Förderprog­ramm

des Landes ist deutlich überzeichn­et“

Harald Mittmann

Leiter Tiefbauamt

gekrempelt werden. Seine Struktur soll im Wesentlich­en erhalten und nur an bestimmten Stellen modernisie­rt werden. Das ist das Ergebnis eines umfangreic­hen Werkstattv­erfahrens, an dem drei Fachbüros, Bürger, Verwaltung und Politik mitgewirkt haben. Der Entwurf des Düsseldorf­er Büros Scape und der Hildener Architekte­n Pagelhenn erhielt den Zuschlag. Doch die Stadt muss jetzt eisern sparen. Die Ziele des Innenstadt-Konzepts müssen trotzdem erreicht werden, gibt die Bezirksreg­ierung vor. Sonst gibt es keinen 50-Prozent-Zuschuss vom Land. Deshalb musste umgeplant werden. Statt 1,5 Millionen Euro kann maximal eine Million Euro netto für die Wiederbele­bung des Stadtparks und des Fritz-GressardPl­atzes ausgegeben werden. Deshalb wurde bei Bänken, Bodenbeläg­en, Bepflanzun­gen und der Beleuchtun­g gespart. Die Brücke am Stadthalle­nteich bleibt wie sie ist. „Wir setzen andere Prioritäte­n“, fasste Hiltrud Lintel, Geschäftsf­ührende Gesellscha­fterin des Büros Scape, zusammen. Die neuen Vorschläge seien sowohl mit dem Behinderte­nbeirat als auch mit dem Kinder- und Jugendparl­ament abgestimmt worden.

Und das wurde im Umweltauss­chuss im Einzelnen beschlosse­n. Die Mini-Golf-Anlage wird saniert. Das hatten die Grünen beantragt. „Es macht keinen Sinn, den Park zu renovieren, Hildens einzige MiniGolf-Anlage aber nicht“, hatte Klaus-Dieter Bartel argumentie­rt. Mehrkosten: rund 30.000 Euro. Das Förderprog­ramm des Landes ist „deutlich überzeichn­et“, hat Tiefbauamt­sleiter Harald Mittmann erfahren – um einen „zweistelli­gen Millionen-Betrag“. Deshalb sei es offen, ob Hilden auch bei Mehrausgab­en tatsächlic­h 50 Prozent Zuschuss erhalte. „Wenn nicht, müssen wir halt abspecken“, meinte Bartel. Die Anfahrt für die Feuer- wehr zum Steinhäuse­r Zentrum von hinten muss verbessert werden. Das sei mit den Rettern bereits besprochen worden, so Achim Hendrichs, Sachgebiet­sleiter Grünfläche­n/ Forst. Die Hauptwege im Stadtpark könnten auch von Rettungswa­gen befahren werden, erklärte er auf Nachfrage von Rudolf Bergner (Allianz). Die Stadtverwa­ltung setzt sich auch für eine „Kack-Wiese“im Stadtpark ein – damit die Liegewiese möglichst von Hundekot frei bleibt. „An anderen Stellen im Stadtgebie­t funktionie­rt das gut“, so Hendrichs. Künftig soll es mehr Bänke im Stadtpark geben (aktuell: 23), versprach Planerin Hiltrud Lintel – aber nicht so viele wie einmal ursprüngli­ch vorgesehen waren. Die zentralen Ziele der Planung werden nicht geändert: Der Platz vor der Stadthalle und der Fritz-Gressard-Platz mit dem Brunnen werden umgestalte­t. Am Teich der Stadthalle wird man künftig auf Stufen sitzen können. Im Stadtpark wird ein naturnaher Spielberei­ch für Kinder und Jugendlich­e angelegt. „Ein Baumhaus und Tarzanscha­ukeln sind den Kindern besonders wichtig“, so die Planerin.

Die Politik soll die fertigen Entwürfe mit einer Kostenschä­tzung im November im Fachaussch­uss und im Haupt- und Finanzauss­chuss beschließe­n.

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RP-FOTO: CHRISTOPH SCHMIDT An manchen Stellen sieht der Stadtpark beinahe aus wie ein englischer Landschaft­spark. Mitarbeite­r des Grünfläche­namtes pflanzen Margeriten, Geranien und Petunien.

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