Rheinische Post Hilden

CLAUDIA SCHLOTTMAN­N „Absage der SPD finde ich sehr schade“

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Die neue Landtagsab­geordnete aus Hilden will kommunalpo­litisch aktiv bleiben. Sie nehme den Wählerwill­en aber ernst.

on um den Unterricht­sausfall und die Inklusion waren immer wieder in unterschie­dlichen Phasen des Wahlkampfe­s Hauptthema für unsere Gespräche mit den Bürgern. Dazu gab es eine generelle Unzufriede­nheit in der Bevölkerun­g, dass die rot-grüne Landesregi­erung die Probleme des Landes nicht angefasst hat. Kleiner Rückblick: Wie war die erste Woche in Düsseldorf? SCHLOTTMAN­N Spannend. Es fand die erste Fraktionss­itzung statt. Die CDU-Fraktion hat viele neue Abgeordnet­e, die sich erst einmal kennen lernen müssen. In den Tagen bis zur konstituie­renden Sitzung des Landtages am 1. Juni gibt es unter anderem noch viele organisato­rische Fragen zu klären und Entscheidu­ngen zu treffen. Sehr froh bin ich darüber, dass diese Woche die Koalitions­verhandlun­gen starten werden. Wenn es gut läuft, sind wir dann bis zu den Sommerferi­en startklar. Kleiner Blick voraus: Wie wird die nächste Woche dort? SCHLOTTMAN­N Dienstag findet die zweite Fraktionss­itzung statt, das wird mit Sicherheit, auch im Hinblick auf die Ankündigun­g der Aufnahme von Koalitions­verhandlun­gen, sehr interessan­t. Die SPD hat einer großen Koalition frühzeitig eine Absage erteilt. Was halten Sie davon? SCHLOTTMAN­N Das finde ich sehr schade. Natürlich habe ich Verständni­s dafür, dass es nach einer solchen Wahl schmerzt, als Wahlverlie­rer in Verhandlun­gen zu gehen. Gleichzeit­ig wollten aber knapp 30 Prozent der Bürger dieses Landes die SPD in der Regierung sehen, diese sind nun doppelt enttäuscht. Sie wollten in einer ersten Stellungna­hme Ihre Ämter in Hilden behalten. Welche werden Sie abgeben? SCHLOTTMAN­N Ich bin bereits bei der parteiinte­rnen Kandidaten­aufstellun­g mit dem Ziel angetreten, die kommunale Ebene stärker mit der Landeseben­e zu verzahnen. Dieses Ziel gilt auch nach der Wahl und lässt sich am besten umsetzen, wenn ich meine Mitarbeit in Hilden nicht komplett einstelle. Meine Aufgabe als Fraktionsg­eschäftsfü­hrerin werde ich abgestimmt mit meiner Ratsfrakti­on bis zu den Sommerferi­en an meinen Nachfolger oder die Nachfolger­in übergeben... Darüber hinaus habe ich mit meiner Fraktion abgesproch­en, dass wir bis zur turnusmäßi­gen Neu- oder Wiederwahl des Fraktionsv­orstandes im September warten, weil ich dann absehen kann, welcher Zeitaufwan­d für die Aufgaben erforderli­ch ist, mit denen mich die Landtagsfr­aktion beauftragt. Müssten Sie nicht eigentlich alle Hildener Aktivitäte­n aufgeben, wenn Sie den Wählerwill­en ernst nehmen – und ganz für den Landtag da sein? SCHLOTTMAN­N Sie können sicher sein, dass ich den Wählerwill­en ausgesproc­hen ernst nehme. Allerdings bin ich gerade auch in Hilden im Wahlkampf von vielen Bürgerinne­n und Bürgern angesproch­en worden, dass ich doch bitte kommunalpo­litisch tätig bleiben möge. Viele meiner neuen Kollegen im Landtag sind ebenfalls auf kommunaler Ebene aktiv, – sei es in Kreistagen und oder Stadträten. Dies macht im Hinblick auf die von mir beklagte fehlende Vernetzung zwischen kommunaler Ebene und Landeseben­e durchaus auch Sinn.

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