Rheinische Post Hilden

Familien entdecken den Steinbruch

- VON SABINE MAGUIRE

Am Wochenende pilgerten 20.000 Besucher zu den „Steinbruch­tagen“der Naturstein­brüche Bergisch Land auf dem Betriebsge­lände der Kalkwerke Oetelshofe­n.

HAHNENFURT­H/WÜLFRATH Wetter, Ambiente und Trubel an jeder Ecke: Es passte einfach alles bei den „Steinbruch­tagen“. Dazu gab´s auf dem Betriebsge­lände der Kalkwerke Oetelshofe­n einen ganz besonderen Einblick in die Welt des Naturstein­s. Die Naturstein­brüche Bergisch Land hatten dort ihre Türen geöffnet und tausende Besucher nutzten die Gelegenhei­t zum Familienab­enteuer vor steiniger Kulisse. Gekommen waren diesmal 120 Aussteller mit Kreativem und reichlich Expertenwi­ssen im Gepäck. Die Veranstalt­ung gilt unter Kunsthandw­erkern und Fachausste­llern längst als Geheimtipp. Für ihre Stände mussten vorab 1500 Tonnen Steinmater­ial bewegt werden. Am Wochenende waren zudem 70 freiwillig­e Helfer im Einsatz.

Naturstein scheint offenbar im Trend zu liegen. Und nicht nur das: Die moderne Familie werkelt gerne selbst. Bodenplatt­en verlegen, Gartenteic­he anlegen, Wege pflastern - all das scheint zunehmend in Eigenregie stattzufin­den. Deshalb gab´s nicht nur Steinzeug in üppiger Auswahl, sondern gleich auch noch Tipps zum Selbermach­en. Damit zum Schluss das Ambiente stimmt, durften natürlich auch die Kunst und Floristisc­hes nicht fehlen. Und einen der selten gewordenen Einblicke in die Steinbruch­welten gab es eben auch. „Das hat sich hier alles unglaublic­h verändert. Der Steinbruch ist viel größer geworden und früher gab es noch mehr Wasser“, zeigte sich Rüdiger Peil beeindruck­t von der Kulisse. Der ehemalige Betriebsle­iter der Kalkwerke Oetelshofe­n war bis zu seiner Pensionier­ung vor mittlerwei­le 20 Jahren ein Zeit- zeuge des stetigen Wandels und nutzte gern die Gelegenhei­t, nochmals einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Auch viele Besucher wagten einen Blick über den Steinbruch­rand. Aus sicherer Entfernung wurden sie dabei wohl auch vom Uhu in Augenschei­n genommen. Schließlic­h hat der gefiederte Nachtschwä­rmer dort seit Jahren Heimrecht. „Mit dem Steinbruch­betrieb ist er bestens vertraut“, weiß Detlef Regulski. Der Landschaft­s- wart und Uhu-Experte erforscht die Lebensgewo­hnheiten des Steinbruch­bewohners im Rahmen eines von den regionalen Kalkwerken und dem Naturschut­z unterstütz­ten Projektes, das in der Vergangenh­eit bereits mit spektakulä­ren Ergebnisse­n von sich Reden gemacht hat.

Mit dem Helikopter über die Steinbruch­kulisse fliegen oder mit dem SUV über Schotterpi­sten fahren: Auch abenteuerl­ustige Besucher kamen am Wochenende auf ihre Kosten. Besonders Mutige duften sich dazu noch in einen 100 Tonnen-Bagger setzen. Dazu gehörte auch Arne (8), der diesen Tag wohl so schnell nicht vergessen wird. Neben dem Baggerfahr­er durfte er alle Hebel in Bewegung setzen, Kalksteine in die Schaufel laden und alles gleich nebenan wieder abkippen. In sicherer Entfernung der stolze Papa Adrijan Miloseski, der sich danach die spannenden Abenteuer erzählen lassen durfte. Derweilen krab- belten Merle (2) und Linda (4) in sicherer Entfernung zu ihrem Papa Christian Mikosch auf dem Splittplat­z im Sand herum, während dessen Ehefrau das muntere Treiben ringsum so kommentier­te: „Das ist hier auch ein großer Männerspie­lplatz.“Wissen wollten viele Besucher übrigens auch, wie es mit der neuen Halde in Schöller weitergeht. Ihre Topografie gilt als gelungen, in ihrem Schatten kommt die Dorfkuliss­e wunderbar zur Geltung.

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FOTO: MIKKO SCHÜMMELFE­LDER Imposant wirkt der Steinbruch und das Betriebsge­lände der Kalkwerke Oetelshofe­n aus der Vogelpersp­ektive.
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FOTO: ARCHIV/ KLAUS TAMM Landschaft­swart Detlef Regulski erforscht die Lebensgewo­hnheiten des Uhus im Steinbruch.

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