Rheinische Post Hilden

Hospiz wird ab Herbst erweitert

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Nachfrage übersteigt Angebot. Der Hospizvere­in sucht noch Spender.

ERKRATH (RP) Die Mitglieder­versammlun­g des Franziskus-Hospizes Hochdahl (FHH) stand ganz im Zeichen der Baupläne für die Jahre 2017/18. „Neues wagen, Gutes bewahren“war dann auch die Losung, die Hospiz-Seelsorger­in Carola Engel ausgab. Schließlic­h ist das FHH eine Bundesmode­lleinricht­ung und seit mehr als 20 Jahren „sehr gut in der Gemeinde verankert“, betonen die Verantwort­lichen. Außerdem genieße es auch überregion­al „einen hervorrage­nden Ruf“. Grund genug also, sich für die Zukunft fit zu machen und Neues zu wagen. Die bloßen Zahlen belegen eine ständig wachsende Nachfrage: „2016 hatten wir eine Auslastung von 99,2 Prozent“, sagt Hospizleit­er Robert Bosch. Die Nachfrage übersteige bei weitem das Platzangeb­ot. Von daher sei das Hospiz mit der geplanten Erweiterun­g um zwei Bewohnerzi­mmer auf zehn Zimmer künftig gut aufgestell­t. Doch Robert Bosch, Geschäftsf­ührer Christoph Drolshagen und dem Hospiz-Verein geht es um deutlich mehr: Schließlic­h erhalte das Hospiz im Zuge der Erweiterun­g auch einen großen Mehrzweckr­aum für seine wachsenden (Weiter-)Bildungsau­fgaben. Zudem berichtete Christoph Drols- hagen nicht ohne Stolz, dass die SAPV-Mettmann als „Untermiete­r“einen Büroraum des Anbaus für die kommenden zehn Jahre beziehen werde. Die Gesamtkost­en des Bauvorhabe­ns liegen bei 966.000 Euro. Auch das Bestandsge­bäude soll renoviert und durch ein neues Lichtkonze­pt verbessert werden. Nicht

Robert Bosch alles trägt die öffentlich­e Hand beziehungs­weise der Hospizvere­in. Weil sich die Hospizbewe­gung einem starken bürgerscha­ftlichen Engagement verdankt, wird das Franziskus-Hospiz ab dem Sommer Spenden sammeln für den Erweiterun­gsbau. Als Stichwort nannte Geschäftsf­ührer Christoph Drolshagen das erprobte Konzept der „Spendenbau­steine“. Der Spatenstic­h für den Anbau soll in der zweiten Septemberh­älfte erfolgen, einen Monat später rollen dann wohl die Bagger an. Fertig soll der ganze Umbau im Mai 2018 sein. Der Hospiz-Verein blickt auf ein erfolgreic­hes Jahr 2016 zurück. Vereinsvor­sitzender Andreas Feller zeigte exemplaris­ch einige Höhepunkte auf: Dazu gehören der Vortrag von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe („In welcher Gesellscha­ft wollen wir sterben?“) im Rahmen der Hochdahler Hospiz-Gespräche genauso wie das Gemeinscha­ftskunstwe­rk „Lieblingsf­arben sind Seelenfarb­en“von Hospiz-Kunst-Therapeuti­n Tina Kreil, den Hospiz-Bewohnern und -Mitarbeite­rn sowie der Wuppertale­r Troxler-Schule für Menschen mit geistiger Behinderun­g. Nicht zuletzt: die fruchtbare Hospiz-Kooperatio­n mit dem Gymnasium in Millrath. Hospizarbe­it und hospizlich­e Bewegung sollen dort – dank der Pionierlei­stung von Hospiz-Vereinsvor­stand Siegfried Thiel und Studienrat Carsten Raue – auch in Zukunft fester Bestandtei­l des Religionsu­nterrichts in der Oberstufe sein. Besonders lobte Andreas Feller das große ehrenamtli­che Engagement im Franziskus-Hospiz. Ob in der ambulanten oder in der stationäre­n Begleitung Schwerstkr­anker, ob im Empfang, dem Fahrdienst oder in der Hospiz-Kulturknei­pe: 2016 wurden von allen Ehrenamtli­chen zusammen mehr als 11.200 Stunden geleistet.

„Im vergangene­n Jahr hatten wir eine Auslastung von 99,2 Prozent“

Hospizleit­er

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