Rheinische Post Hilden

SMS-Gruppe schließt im Juni Hildener Standort

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Anders als ursprüngli­ch geplant, werden die rund 170 Arbeitsplä­tze nicht nach Mönchengla­dbach, sondern nach Düsseldorf verlagert.

HILDEN Nun geht doch alles sehr schnell. „SMS: Abschied von Hilden im Herbst 2017“titelte die RP vor zweieinhal­b Jahren aufgrund der damals bestehende­n Informatio­nslage. Doch zwischenze­itlich hat sich bei dem internatio­nal tätigen Unternehme­n des Anlagen- und Maschinenb­aus viel getan. Der Hildener Standort SMS Siemag schließt nun bereits Ende Juni dieses Jahres. Der Umzug ist in vollem Gange.

Und anders als ursprüngli­ch geplant, werden die rund 170 Hildener Arbeitsplä­tze nicht nach Mönchengla­dbach verlagert, sondern nach Düsseldorf zum dortigen SMSStandor­t an der Eduard-Schloemann-Straße. Glück für die Hildener, die damit auch künftig keine langen Anfahrtswe­ge oder gar Umzüge bewältigen müssen.

Die Änderung ist dem Umstand zu verdanken, dass die SMS-Unternehme­nsgruppe ihre Hauptverwa­ltung in Mönchengla­dbach nun doch nicht mehr neu bauen will. Diese Pläne verschwand­en aufgrund der aktuellen Stahlkrise und des damit verbundene­n Kostendruc­ks in der Schublade. Das berichtet Unternehme­nssprecher Thomas Isajiw. Zugleich ist am Düsseldorf­er Standort aufgrund des zurücklieg­enden Stellenabb­aus bei der SMS-Unterehmen­sgruppe Platz frei geworden, den nun die Mitarbeite­r aus Hilden belegen können.

Denn an allen Standorten in Deutschlan­d hat die Firma zwischen 2013 und 2017 insgesamt 1200 Arbeitsplä­tze gestrichen – sozialvert­räglich, wie der Unternehme­nssprecher betont, also über Fluktuatio­n und ein Altersteil­zeitmodell. Einen weiteren Stellenabb­au werde es aufgrund des Umzugs nicht mehr geben, versichert Isajiw.

Hildens Wirtschaft­sförderer Peter Heinze bedauert den Fortgang der SMS Siemag. „Für Hilden ist das nicht schön“, sagt er, handelt es sich doch bei den SMS-Mitarbeite­rn um gut bezahlte Verwaltung­smitarbeit­er und Ingenieure, die nun Kaufkraft nach Düsseldorf mitnehmen.

Doch die Deka Immobilien als Eigentümer­in des Itterparks, zu dem auch das SMS-Gebäude gehört, sucht bereits Nachfolger. „Der Vertrag mit der SMS Group GmbH über rund 6000 Quadratmet­er Bürofläche in Hilden endet am 31. Dezember dieses Jahres“, heißt es auf Anfrage von der Sparkassen-Tochter mit Sitz in Frankfurt.

Und weiter: „Derzeit befinden wir uns in Gesprächen mit potenziell­en Nachmieter­n. Wir sind zuversicht­lich, für die frei werdenden Bürofläche­n neue Mieter zu finden.“So habe im vergangene­n Jahr die CA Digital GmbH, Anbieter von Dentalprod­ukten im Bereich Kieferorth­opädie, rund 1000 Quadratmet­er in dem Objekt an der Walder Straße 53 neu angemietet. Das konnte diese Firma, weil die SMS Siemag dort nur 77 Prozent der Fläche belegt hat.

Insgesamt, so heißt es in einer Deka-Expertise, die im Internet nachzulese­n ist, umfasst die Mietfläche des Objektes an der Walder Straße 53 fast 8500 Quadratmet­er. 90 Prozent der umbauten Fläche des Gebäudes bestehen aus Büros; Produktion­sfläche gibt es nicht. Bürofläche werde zwar weniger stark nachgefrag­t als Produktion­sfläche, weiß Wirtschaft­sförderer Heinze. „Doch der Markt ist ausgeglich­en.“Heißt: Angebot und Nachfrage sind in etwa gleich groß. Zurzeit gehe bei der Stadt Hilden „alle zwei Tage ein Ansiedlung­sgesuch“ein, sagt Heinze. „Das ist relativ viel.“Er zeigt sich daher zuversicht­lich, dass damit auch die SMS-Flächen bald wieder belegt sind.

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