KULTURTIPPS
Die Geschichte NRWs mit 66 Objekten erzählt
Heimatkunde Mit Deutschland hat man es schon gemacht und sogar mit der ganzen Welt; nur noch nicht mit NRW – nämlich die Geschichte des Landes mit einzelnen Objekten zu erzählen, genauer: mit 66. Im neuen Buch finden sich jede Menge Überraschungen, die nicht falsch oder richtig sein können, die aber inspirieren, über Nordrhein-Westfalen in all seinen Facetten nachzudenken. Ein kleiner Überblick mag genügen, um unsere Phantasie in Gang zu setzen. Was der Faustkeil aus Rhede, die fränkische Reiterfibel aus Xanten, die Vedute von Kloster Dalheim, die Landessynagoge Rödingen, die Eisenbahnunterführung in Brühl und Trinkhalle von Emmy Olschewski miteinander zu tun haben, erschließt sich dem, der sich dieser gut geschriebenen und am Ende erhellenden Landesgeschichte eingehender widmet. Wundern ist dabei auch erlaubt über ein Bundesland, das gleichsam voller Wunderlichkeiten zu stecken scheint. Lothar Schröder wird, und in einem mächtigen LärmFinale endet. Vielleicht das gewaltigste Stück Musik in dieser Sammlung.
Man kann sehr schön nachvollziehen, wie Nick Cave allmählich zum Autor reifte, wie er die bilderreiche Lyrik hinter sich ließ und Songs in hintergründiger Prosa zu schreiben begann. Er entdeckte den Blues, er dekonstruierte das Genre Americana und setzte es neu zusammen. Die stärkste Phase sind dann sicher die 90er Jahre, als er als düsterer Geschichtenerzähler auftrat – man denke an den großen Hit „Where The Wild Roses Grow“mit Kylie Minogue. In den 2000er Jahren hatte er einen Hänger, vom Album „Dig, Lazarus, Dig!!!“(2008) stammen die schwächsten Beiträge, vielleicht hängt es damit zusammen, dass Blixa Bargeld kurz zuvor die Bad Seeds verlassen hatte. Aber der Abschluss ist dann wieder umwerfend: vier Stücke vom Meistwerk „Push The Sky Away“. Essentielle Sammlung. Philipp Holstein