Rheinische Post Hilden

Kita-Pläne kommen nur langsam voran

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Immer noch sind grundlegen­de Fragen der geplanten Kita-Erweiterun­g Käthe-Kollwitz-Straße und des Neubaus an der Ohligser Straße nicht geklärt.

HAAN Die Stadt Haan hat zu wenig Kita-Plätze. Sie muss dringend etwas unternehme­n, um dem wachsenden Bedarf entgegenzu­kommen. Daher werden aktuell zwei Projekte geplant: die Erweiterun­g der Awo-Kindertage­seinrichtu­ng Käthe-Kollwitz-Straße um 30 oder 40 Plätze sowie der Neubau einer Kindertage­sstätte in Unterhaan. Im Focus steht dabei ein Grundstück der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Ecke Ohligser Straße/Erikaweg.

Beide Projekte standen am Donnerstag­abend auf der Tagesordnu­ng des Jugendhilf­eausschuss­es. Doch dieser konnte die Planungen in beiden Fällen nicht wesentlich voranbring­en – ein Umstand, auf den der Vorsitzend­e des Jugendhilf­eausschuss­es, Jochen Sack (GAL), mit Unmut reagierte: „Ich mache noch einmal darauf aufmerksam, dass wir gegenüber den Eltern in der Pflicht stehen. Wir kennen den Fehlbedarf. Wir müssen darauf reagieren“, sagte Sack und mahnte, dass sich die Stadt ansonsten dem Risiko von Gerichtspr­ozessen aussetzt, die unversorgt­e Eltern anstrengen.

Woran liegt die Verzögerun­g? Bei der Kindertage­sstätte Käthe-Kollwitz-Straße ist das Finanzieru­ngskonstru­kt noch nicht geklärt. Verena kleine Holthaus, Fachbereic­hsleiterin Kindertage­sstätten bei der Awo, trug erste Kostenschä­tzungen eines Architekte­n vor. Sie hängen von der Zahl der neu geschaffen­en Plätze ab und davon, ob und in welcher Höhe sich der Landschaft­sverband Rheinland (LVR) mit Fördermitt­eln beteiligt. Bei geschätzte­n Kosten von fast einer Million Euro und einem Awo-Eigenantei­l von 105.000 Euro würden auf die Stadt Haan Kosten von bis zu 550.000 Euro zukommen. Geld, das die Stadt in Form von außerplanm­äßigen Mitteln bereit stellen muss, kündigte Stadtkämme­rin und Sozialdeze­rnentin Dagmar Formella an. Das heißt, der Betrag ist noch nicht eingeplant und belastet künftig zusätzlich den Etat. Formella versprach, „schon in der kommenden Woche“die noch offenen Fragen mit dem LVR zu klären. Der JHA beschloss, das Thema in einer Sondersitz­ung am 22. Juni erneut zu behandeln.

Dann soll auch geklärt werden, wie es mit dem Kita-Neubau in Unterhaan weitergehe­n soll. Hier hat die Stadtverwa­ltung noch kein vollständi­ges Zahlenwerk vorlegen können, das die Betriebsko­sten für alle Optionen – städtische oder freie Trägerscha­ft – umfasst. Dazu Jochen Sack ungehalten: „Ich sehe nicht, dass die schnellstm­ögliche Realisieru­ng im Focus der Verwaltung steht. Wir treten auf der Stelle.“

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