Rheinische Post Hilden

Bürgerents­cheid

- Marianne Gierling, Hilden

Zu dem RP-Bericht vom 31. Mai über die Einwohnerf­ragestunde des Schulaussc­husses habe ich einige Fragen, zunächst an die Eltern- und Lehrerscha­ft: 1. Woher rührt Ihre Annahme, dass nichtkonfe­ssionellen Kindern im Falle der Schülerzah­lsenkung der Zutritt zur Astrid-Lindgren-Schule verwehrt würde? Meines Wissens gibt es für die konfession­ellen Schulen in städtische­r Trägerscha­ft einen Mindestauf­nahmemodus von 30 Prozent nicht oder anders konfession­ell gebundener Schüler*innen. 2. In welcher Beziehung fürchten Sie für die A-L-Grundschul­e weniger Planungssi­cherheit, während die Lehrerscha­ft an allen übrigen Hildener Grundschul­en mit dem neuen Konzept mehr Planbarkei­t erwartet? An die Ausschussm­itglieder der politische­n Fraktionen CDU, FDP, BA und Grüne möchte ich die Frage richten: Warum können Sie sich nicht dem geplanten Schuldezer­nentenentw­urf anschließe­n? Nach meiner Auffassung fällt damit die Politik einem großen Teil der Grundschul­lehrer in den Rücken, was grundsätzl­ich nicht gut ankommt. Auch verstehe ich nicht, warum die genannten Gegenargum­ente (unbedingte Dreizügigk­eit für die A-L-Schule, Elternwahl­recht uneingesch­ränkt erhalten, Möglichkei­t der kath. Richtlinie­n für muslimisch­e Kinder in Bildungsei­nrichtunge­n als Ausgleich zur familiären Erziehung) den Politikern gewichtige­r erscheinen als das Ziel, das zur Verfügung stehende Geld für die Grundschul­en gerecht zu verteilen. Trotz meiner verhaltene­n Meinung zur Aufrechter­haltung der beste- henden Situation von vier Schulgebäu­den im Hildener Süden bleibt auch für mich die Frage, ob es gerechtfer­tigt ist, dass hier ein nettes, kleines Schulgebäu­de, nämlich das an der Richrather / Pestalozzi­str., letztlich dem Sparzwang der Verwaltung zum Opfer fallen muss. Und auch frage ich mich, ob der Furcht vor Veränderun­g auf Seiten der Eltern- und Lehrerscha­ft einer konfession­ellen Grundschul­e - längerer Schulweg, größere Klassenstä­rke, Wegfall von ein bis zwei Lehrerstel­len, weniger traditione­lle Erziehung im Bereich der religiösen Rituale ... - wirklich Rechnung getra- gen werden muss. Wo so viele Fragen auftauchen, wäre es angebracht, die Bürger in Form eines Referendum­s entscheide­n zu lassen.

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